Augen auf im mobilen Internet: Hacker attackieren derzeit gezielt Smartphones. Besonders das Betriebssystem Android ist im Visier Foto: Fotolia

Jeder dritte Deutsche kauft mobil über das Internet ein. Das macht Smartphones zum lohnenden Angriffsziel von Online-Kriminellen. Urlaubsreisende sind besonders gefährdet.

Stuttgart - Sicherheitsexperten schlagen Alarm: Hacker greifen immer häufiger und gezielter Smartphones an. So entdeckte der größte deutsche Antivirenhersteller G-Data allein im ersten Quartal dieses Jahres mehr als 440 000 Schaddateien für das Betriebssystem Android, das auf rund 80 Prozent der Smartphones installiert ist. „Die Hacker haben es vor allem auf das Online-Banking abgesehen“, sagte Sprecher Thorsten Urbanski unserer Zeitung. Das zeige auch die Zahl der vereitelten Attacken von Spionageprogrammen bei Banküberweisungen. Ihre Zahl stieg 2014 bei G-Data im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44,5 Prozent.

Vor kurzem hatte bereits der US-Sicherheitsdienstleister Fireeye gewarnt, dass fast jede dritte App, die aus dem Internet auf ein Smartphone heruntergeladen wurde, von Hackern angreifbar sei.

Ein Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik betätigte die Trends und betonte: „Weil Smartphones fast immer online sind, bieten sie gute Angriffsmöglichkeiten für Kriminelle.“

Auch bei einer Telefonaktion unserer Zeitung spielte das Thema Smartphone-Sicherheit eine Rolle. Viele Anrufer wollten wissen, was sie bei Apps beachten müssen und wie sie ihr Smartphone schützen könnten. Die möglichen Risiken des Chatdienstes What’s-App und die Nutzung von Smartphones im Urlaub zählten zu den Hauptthemen.

Tatsächlich droht Smartphone-Nutzern gerade auf Reisen die größte Gefahr. Verbraucherschützer warnen davor, öffentliche Internetzugänge zu nutzen, wie sie in Cafés oder teils auch in Unterkünften gängig sind. Hier haben Betrüger besonders leichtes Spiel. Reisende sollten deshalb keine Banküberweisungen vornehmen und vor dem Urlaub die Handy-Software aktualisieren und Daten sichern.