Akrobatisch: Der stark aufgelegte TVM-Keeper Maximilian Ernst gegen Justus Weller Foto: Ralf Poller/Avanti/Avanti

Im Landesliga-Duell bezwingen die Handballer der HABO SG den TV  Mundelsheim nach einer dramatischen Schlussphase mit 29:28 (14:11).

Neben der Bottwartalhalle in Klein- und der Wunnensteinhalle in Großbottwar ist nun auch die frisch renovierte Riedhalle in Steinheim wieder ein Austragungsort für Handballspiele der HABO SG. Und die Premiere am Samstagabend war gleich eine besondere. Nicht nur, dass die HABO-Männer den Nachbarn vom TV Mundelsheim empfingen. Nein, beide lieferten sich auch ein spannendes Duell. Beide Trainer sprachen entsprechend von einem „sehr intensiv geführten“ Derby. TVM-Coach Gerrit Irion gar von einem „Derby wie es im Buche steht“, bei dem die Führung etliche Male hin und her wechselte.

Ausgeglichen 25:25 lautete der Zwischenstand dann zwölf Minuten vor dem Ende. Von da an konnte keine der Mannschaften mehr auf zwei Tore davonziehen. Zunächst gingen die Mundelsheimer zweimal zum 26:25 und 27:26 in Führung. Dann drehte die HABO den Spielstand auf 28:27 – bis es dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene wieder remis stand.

Fortan spielten beide Teams, sobald sie in Ballbesitz waren, etwas auf Zeit. Erst wollte der Mundelsheimer Coach Gerrit Irion in eigenem Ballbesitz etwas warten, bis er die Auszeit zog – ein Plan, der durch einen Ballverlust durchkreuzt wurde. Dann ließ sich die HABO Zeit, nahm die Auszeit, und kam eine Sekunde vor dem Ende per Siebenmeter zum Siegtor. „Ich hatte befürchtet, dass noch Zeitspiel angezeigt wird. Das kam aber nicht mehr“, sagt HABO-Coach Marc Nicolaus.

Sein Gegenüber Gerrit Irion haderte derweil mit dem vorherigen Ballverlust. „Wir hatten eineinhalb Minuten vor dem Ende eigentlich alles in der eigenen Hand.“ Er spricht davon, dass es für sein Team hintenraus etwas unglücklich lief. Während Marc Nicolaus passend dazu das Spielglück auf HABO-Seite sah, das in den vergangenen Wochen etwas gefehlt habe. Oder um es wie Gerrit Irion auf den Punkt zu bringen: „Mit einem Unentschieden wäre wohl jeder zufrieden gewesen.“ Seiner Mannschaft könne er dabei keinen Vorwurf machen. „Sie haben ihr Herz auf der Platte gelassen und alles gegeben.“

Die Torhüter überzeugen mit Paraden

Den besseren Start in der eng umkämpften ersten Hälfte hatten die Gastgeber erwischt, die bis zum Seitenwechsel auf 14:11 stellten. „Da hätten wir auch noch höher führen können“, so Marc Nicolaus. Der Mundelsheimer Keeper Maximilian Ernst parierte aber mehrfach stark. Sein Gegenüber Antonio Glumac überzeugte ebenfalls. Mundelsheim, das Shooter Johannes Wolf früh wegen einer Platzwunde, nachdem er blöd gefallen war, früh auswechseln musste, kämpfte sich aber zurück und war nach 46  Minuten selbst 25:22 vorne. Ehe die HABO den Keeper tauschte und Tarek Rizk mehrere Bälle parierte. So kam es zum besagten 25:25 als Ausgangslage für die spannenden Schlussminuten.

In der Landesliga befinden sich beide Mannschaften weiterhin im Mittelfeld in Verfolgerposition hinter der breiten Tabellenspitze. Sollte Mundelsheim seine beiden Nachholspiele noch gewinnen, wären beide mit 18:12 punktgleich. Die Tabellenführung hat mit 21:5 die SG Degmarn-Oedheim inne, die hat ebenso noch zwei Nachholspiele hat. HABO SG: Glumac, Rizk – Beiermeister (3), Brunner, Mo. Schädlich (4), Körner (7/5), Storz, Siegler (7/2), Schuster, B. Weller, Max Schädlich (1), J. Weller (6), Mustata, Degen. TV Mundelsheim: Ernst, Salles – Kienzle (4), Escher (1), Wolf (1), Hutter, Schnetzer (8/6), Hochwimmer (5), Thau (4), Gassner (4), Michy, Malicki (1).