Sensation auf dem Weissenhof: Tommy Haas feiert einen Triumph gegen Roger Federer. Der 39-Jährige gewinnt am Mittwoch das Achtelfinal-Spiel beim Mercedes-Cup – und ist im Anschluss selbst recht überrascht darüber, wie er im Gespräch verrät.
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Stuttgart - Mit 39 Jahren feiert Tommy Haas auf dem Weissenhof „einen der größten Siege meiner Tenniskarriere“. Mit 2:6, 7:6 (10:8), 6:4 besiegt der gebürtige Hamburger im Achtelfinale des ATP-Turniers von Stuttgart sensationell den großen Favoriten und Schweizer Superstar Roger Federer. „Ich bin selbst ein wenig schockiert“, sagte der nach langer Verletzungspause auf Position 302 der Weltrangliste abgerutschte Tommy Haas nach seinem Sieg über Federer, der ein enger Freund ist.
Herr Haas, wie fühlen Sie sich nach Ihrem großen Coup gegen Roger Federer, der in seinem ersten Match nach zehnwöchiger Pause hier in Stuttgart gleich die Segel streichen musste?
Ich bin ehrlich gesagt selbst ein wenig schockiert – und auch sprachlos. Meine Gefühle wären vor fünf, sechs Jahren sicher noch ganz andere gewesen. Aber jetzt, da ich ja schon mit einem Bein draußen bin aus der aktiven Tenniskarriere, werde ich selbst noch ein bisschen brauchen, um zu begreifen, was gerade auf dem Court passiert ist.
Können Sie sich also nicht bedingungslos freuen?
Im Inneren spürt man schon eine große Freude. Andererseits ist Roger ein enger Freund. Das macht es ein wenig schwierig. Er ist wahrscheinlich der größte Spieler aller Zeiten – auf Rasen sowieso. Zudem ist er hier in Stuttgart der Publikumsliebling. Man hat es auf dem Platz gemerkt, dass die Emotionen der Fans auf dem Center-Court gespalten waren. Einerseits waren sie für mich – andererseits wollten sie Roger nicht so schnell aus dem Turnier verschwinden sehen.
Wo lag der Schlüssel zu Ihrem Erfolg?
Roger ist eigentlich sehr gut in die Partie gestartet, hat den ersten Satz 6:2 gewonnen. Als er mich dann im zweiten Satz gebreakt hat, wollte ich nur noch dagegen halten. Und da kam es wie das eben so gehen kann - gerade im Rasentennis. Auf einmal triffst du in die Ecken und punktest.
Hier gibt es einen Blick hinter die Kulissen des Mercedes-Cups in Stuttgart:
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Federer hat seinerseits im dritten Satz deutlich abgebaut.
Man darf nicht vergessen, dass er zehn Wochen nicht gespielt hat. Er hat dann die wichtigen Punkte nicht mehr gemacht. Das tut ein bisschen weh, denn ich bin eigentlich ja auch ein Fan von ihm.
Ihre sechsjährige Tochter Valentina hat begeistert auf der Tribüne mitgefiebert.
Ich bin froh, dass meine Tochter zugesehen hat. Auf diese Momente habe ich ja hingearbeitet, dass sie mich noch von der Box aus auf dem Court spielen sieht. Das sind die Augenblicke, die man nicht vergisst.
Hoffen Sie nun auf eine Wildcard für Wimbledon, die am nächsten Dienstag vergeben werden?
Ich habe zumindest auf mich aufmerksam gemacht. Alles andere liegt nicht in meiner Hand.
Sie haben gerade Roger Federer geschlagen. Warum hören sie eigentlich demnächst auf?
Weil es an der Zeit ist. Es ist sehr viel Arbeit, die hinter so einer Leistung steckt. Und bald möchte ich meine Töchter mit etwas mehr Ruhe aufwachsen sehen.