Margarita Kolosov turnt hier im Jahr 2019 beim Schmidener Turnier. Foto: Eva Herschmann

Zumindest acht Nationen wollen am 2o./21. März beim diesmal etwas anderen Schmidener Turnier „Gymnastik International“ mitmachen. Russland ist bei diesem Live-Online-Wettstreit mit seinen Besten vertreten.

Schmiden - Der Wettstreit der Grazien bei der 26. Auflage des Schmidener Turniers „Gymnastik International“ findet statt. Neben jenen aus Deutschland haben nun Teilnehmerinnen aus sieben Nationen für den Live-Online-Wettstreit am 20. und 21. März zugesagt. Da der Meldeschluss bis Sonntag verlängert wurde, könnte das Feld noch weiter wachsen. Gesprächspartner aus Indien und Südkorea, das schon im Vorjahr beim bis dahin letzten Präsenzturnier in Schmiden vertreten war, haben über Isabell Sawade, Teamchefin für Rhythmische Sportgymnastik beim Deutschen Turner-Bund (DTB), Interesse am Mitmachen bekundet.

Mehr und mehr Anmeldungen erreichen den Stützpunkt

Vor ein paar Tagen war es noch völlig unsicher, ob die 26. Auflage von „Gymnastik International“ überhaupt ausgerichtet wird. Doch dann flatterten mehr und mehr Anmeldungen im Stützpunkt ein. Und nun werden sich acht Länder beteiligen. Neben Großbritannien und Russland haben Österreich, Portugal, Finnland, Israel und Georgien Gymnastinnen gemeldet. Das sind genügend Teilnehmerinnen für einen wohl zweitägigen Wettkampf – mit Live-Stream im Internet und Live-Schaltungen in die Trainingshallen der teilnehmenden Länder. „Ich freu’ mich, dass unser Turnier stattfinden kann. Auch die Mädchen haben jetzt das Gefühl, es geht wieder los“, sagt Kathrin Igel, die Leiterin des Bundesstützpunkts in Schmiden.

Bei Margarita Kolosov wächst die Vorfreude auf das Turnier „Gymnastik International“. Zumal es so ausschaut, als werde sich Deutschlands derzeit beste Einzelgymnastin in der Meisterklasse, die am Donnerstag ihren 17. Geburtstag feierte, am übernächsten Wochenende virtuell mit der Weltklasse messen können. Russland hat nicht nur die beiden Topgymnastinnen, die Zwillinge Arina und Dina Averina, für Schmiden angemeldet, sondern fünf weitere Spitzenvertreterinnen ihres Sports, der in Russland einen hohen Stellenwert hat. Außerdem machen für die Gymnastikmacht neun Juniorinnen beim Online-Wettstreit mit sowie drei Gruppen, eine in der Meisterklasse, zwei beim Nachwuchs. „Die Einschaltquoten für den Live-Stream auf unserer Homepage werden sicher hochgehen“, sagt Kathrin Igel.

Magarita Kolosov kann sich mit der Weltklasse messen

Die Teilnahme der russischen Gymnastinnen hebe den Stellenwert des Schmidener Turniers enorm, sagt auch Isabell Sawade. „Ein Live-Turnier, und wenn es virtuell ist, ist halt doch etwas anderes als ein Wettstreit mit fertigen Videos.“ Die DTB-Teamchefin freut sich auch auf Eindrücke der finnischen Gruppe. Das Auswahlteam aus dem Norden zählt zu den direkten Konkurrenten der deutschen Nationalgruppe bei der Vergabe des letzten europäischen Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio, die, so IOC-Präsident Thomas Bach am Donnerstag, stattfinden werden. „Ich hoffe, dass alle, die zugesagt haben, auch wirklich auf der Leinwand auftauchen werden“, sagt Isabell Sawade.

Das Equipment für die Übertragung kommt vom Schwäbischen Turnerbund. „Wir haben es uns für länger ausgeliehen, weil wir es in der Pandemie für Online-Wettkämpfe brauchen“, sagt Kathrin Igel. Stefan Hauschke wird die Schalter und Hebel bedienen. Der Vater der Wettkampfgymnastinnen Sabaa und Shima Hauschke vom TSV Schmiden war schon bei vielen Gymnastik-Veranstaltungen für die Technik verantwortlich.