Die Realschule ist für viele Eltern keine Alternative Foto: dpa

Das Gymnasium ist die mit Abstand beliebteste Schulart im Land. Im vergangenen Jahr wechselten 44,6 Prozent der Viertklässler dorthin. Bei etwa jedem zwölften von ihnen hatten die Lehrer eine andere Schulart empfohlen.

Stuttgart - Das Gymnasium ist die mit Abstand beliebteste Schulart im Land. Im vergan- genen Jahr wechselten 44,6 Prozent der Viertklässler dorthin, an Haupt-/Werkrealschulen nur noch 11,9 Prozent.

Beim Übergang auf eine weiterführende Schule spielt die Empfehlung der Grundschullehrer eine immer geringere Rolle. In diesem Schuljahr besuchen 44,6 Prozent der Fünftklässler im Land ein Gymnasium (2012/13: 43,9 Prozent), sagte Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamts, am Montag in Stuttgart. Von ihnen haben 88 Prozent eine Empfehlung für das Gymnasium, elf Prozent eine für die Realschule und ein Prozent eine Empfehlung für die Hauptschule/Werkrealschule.

36,2 Prozent der rund 93 700 Viertklässler wechselten an eine Realschule (2012/13: 37,1 Prozent). Fast ein Viertel hatte eine Empfehlung für die Hauptschule/Werkrealschule, 18 Prozent hatten eine fürs Gymnasium.

Gemeinschaftsschule hat sich noch nicht durchgesetzt

Für die vor zwei Jahren eingeführte Gemeinschaftsschule entschieden sich 5,7 Prozent der Viertklässler. Zehn Prozent von ihnen haben eine Gymnasialempfehlung, 28 Prozent eine Empfehlung für die Realschule, 62 Prozent eine für die Haupt-/Werkrealschule. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, sagte Stoch. Die Angebote der neuen Schulart, die alle Schulabschlüsse ermöglicht, müsste noch bekannter werden.

Nochmals Schüler verloren haben die Haupt-/Werkrealschulen. Nur noch 11,9 Prozent der Fünftklässler werden dort unterrichtet, ein Jahr zuvor waren es 15,9 Prozent. Hauptgrund ist die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung im Jahr 2012. Seitdem können Eltern entscheiden, ob sie nach einer Beratung durch die Grundschullehrer deren Empfehlung folgen oder eine andere Schulart wählen.

Vor allem ausländische Eltern machen von diesem Recht Gebrauch. Von den ausländischen Viertklässlern wechselten 23 Prozent an die Haupt-/Werkrealschule, vor zwei Jahren waren es noch doppelt so viele. 38 Prozent besuchen jetzt die Realschule (2011: 27 Prozent), 31 Prozent das Gymnasium (2011: 24 Prozent). Sechs Prozent gehen zur Gemeinschaftsschule.