Der Erwachsenen-Chor des Neuen und des Leibniz-Gymnasiums probt mit Musiklehrer Bernd Scharfenberger (r.) seit Mitte April in der Feuerbacher Lutherkirche. Foto: Torsten Ströbele

Die 60 Sänger machen auch nach ihrem Auftritt am 19. Juli weiter. Neuzugänge sind willkommen.

Stuttgart-Feuerbach - Es ist Montagabend, kurz nach 20 Uhr. Knapp 60 Leute haben sich im Saal der Lutherkirche eingefunden. In der Mitte des Raumes hat Musiklehrer Bernd Scharfenberger am Klavier Platz genommen. Seit Mitte April arbeitet er mit dem neu gegründeten Erwachsenen-Chor des Neuen und des Leibniz-Gymnasiums zusammen, in dem Eltern, Lehrer und andere Sangeslustige aktiv sind (wir berichteten). „Es läuft gut. Ich bin wirklich zufrieden“, betont Scharfenberger. Er habe viele Teilnehmer dabei, die bislang nicht so versiert im Singen, aber musikalisch vorbelastet seien. Doch der Musiklehrer hat es in kurzer Zeit geschafft, aus den vielen Sängerinnen und Sängern mit unterschiedlichen Talenten eine homogene Gemeinschaft zu formen – stimmlich und auch atmosphärisch. „Es macht wahnsinnig viel Spaß“, betont auch die designierte Rektorin des bald fusionierten Feuerbacher Gymnasiums, Susanne Heß. „Ich liebe diesen Chor.“ Sie habe schon viel Chor-Erfahrung in ihrem Leben sammeln können, aber aktuell müsse sie definitiv zuhause auch üben. „Es ist schon sehr anspruchsvoll“, sagt Heß. Scharfenberger formuliert es eher so: „Wir haben kein anspruchsloses, aber ein realistisches Programm gewählt. Nüsse, die man nicht knacken kann, schmecken nicht.“

Aber Sorgen muss sich der Musiklehrer keine machen, dass die Teilnehmer den Appetit am Projektchor verlieren könnten. „Es ist großartig, was hier entstanden ist“, betont die Projekt-Ideengeberin Anja Schaffrath-Frick. „Und es wird definitiv weitergehen.“ Das war zu Beginn der Proben im April noch nicht klar. Gestartet war der Erwachsenen-Chor zunächst mit dem Ziel, am 19. Juli einen gemeinsamen Auftritt mit anderen Ensembles des Neuen Gymnasiums zu absolvieren. Aber niemand möchte aussteigen. Die Teilnehmer haben Gefallen am Projekt gefunden. So auch Stephan Hinzel, einer von 15 Männern, die dem Chor angehören: „Ich fühle mich hier sehr wohl. Ich bin erstaunt, wie gut es vorangeht. Herr Scharfenberger fordert, ohne zu überfordern. Es ist Zug dahinter, aber nicht zu viel.“ Der Musiklehrer hat die richtige Mischung gefunden und weiß zu motivieren. Wer zur Probe kommt, hat auch immer etwas zu lachen – selbst beim Korrigiert werden.

Das Konzert findet am 19. Juli in Bad Cannstatt statt

Wenn beispielsweise die Männer etwas zu euphorisch an die „Schöne und das Biest“ herangehen, kann es schon einmal heißen: „Sie baden sich gerade zu sehr in den Y-Chromosomen-Tönen. Das macht fast schon zu viel Spaß.“ Gaston, dessen Part die Sänger vorzutragen haben, sei ja schließlich nicht der Inhaber eines Fitnessstudios. Und wenn die Sopranistinnen bei hohen Tönen einmal etwas „böse schauen“, kann der Vergleich mit „Sie machen ein Gesicht, als hätten Sie gerade Kutteln mit saurer Milch gegessen“ schon helfen, lockerer ans Werk zu gehen.

Wer den Erwachsenen-Chor live erleben möchte, hat am 19. Juli die Gelegenheit dazu. An diesem Donnerstag konzertieren die Musiker in der Lutherkirche, Martin-Luther-Straße 54, in Bad Cannstatt. Das Motto: Musicals und Filmmusik. Los geht es um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos zum Projekt, den nächsten Auftritten des Chores und den kommenden Proben gibt es bei Anja Schaffrath-Frick per E-Mail unter der Adresse anja.schaffrath-frick@pressecompany.de.