Gwyneth Paltrow vor Gericht in Park City im US-Bundesstaat Ohio. Foto: dpa/Rick Bowmer

Ein pensionierter Optiker verklagt die Oscarpreisträgerin Gwyneth Paltrow. Es geht um einen Skiunfall aus dem Jahr 2016. Raste die Schauspielerin in den Optiker – oder andersherum?

Februar 2016: Die Schauspielerin Gwyneth Paltrow fährt im glamourösen Wintersportgebiet Deer Valley in den Rocky Mountains Ski. Wer dort auch wedelt: Der Optiker Terry Sanderson. So weit, so unstrittig. Was dann passiert, darüber gibt es zwei Versionen und beschäftigt jetzt ein Gericht in Park City im US-Bundesstaat Ohio.

Verklagt wurde die Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Der inzwischen pensionierte Optiker Sanderson wirft der 50-Jährigen vor, sie bei ihrem Zusammentreffen auf der Piste gerammt und schwer verletzt zu haben.

Paltrow sei auf „gefährliche“ und „rücksichtslose“ Weise gefahren und – „mit einem Schrei wie King Kong“ – in Terry Sanderson gekracht. Sein Mandant habe „vier gebrochene Rippen und dauerhafte Hirnschäden“ davongetragen, sagte Klägeranwalt Lawrence Buhler. Sanderson sei ohnmächtig liegen geblieben, während Paltrow weitergefahren sei.

Der Pensionär verklagte die Schauspielerin, , die 1999 den Oscar für ihre Rolle in „Shakespeare in Love“ gewann, ursprünglich auf 3,3 Millionen Dollar (3,1 Millionen Euro). Ein Richter verwarf zwischenzeitlich einige der Vorwürfe und reduzierte damit die mögliche Entschädigungsforderung auf 300.000 US-Dollar.

Paltrows Anwalt nennt Vorwürfe „Bullshit“

Paltrows Anwalt Steven Owens wurde deutlich: Die Vorwürfe seien „totaler BS“ (also „Bullshit“). Sanderson sei „besessen“ von dem Fall und mache „falsche Anschuldigungen“. 

Paltrows Anwalt stellt den Vorfall anders dar: In Wahrheit sei Sanderson von hinten in seine Mandatin hineingefahren. Paltrow sei eine „vorsichtige Skifahrerin“. Sie habe im ersten Moment sogar gedacht, Opfer eines Angriffs zu sein. Die 50-Jährige hat eine Gegenklage eingereicht und verlangt von Sanderson einen symbolischen Dollar Schadenersatz und eine Erstattung ihrer Anwaltskosten.

Paltrows Familie soll aussagen

Acht Geschworene müssen in dem Verfahren eine Entscheidung treffen. Aussagen sollen auch Paltrows Ehemann Brad Falchuk und ihre Kinder Apple und Moses.

Im Gerichtssaal hielt sich die Oscargewinnerin am Dienstag einen Aktendeckel vors Gesicht, um sich vor den Kameras der Pressefotografen zu schützen. Paltrow trug eine große Brille und einen weißen Wollpullover.

Paltrow ist inzwischen weniger als Schauspielerin denn als Lifestyle-Influencerin im Geschäft. Geld macht sie mit teuren Wellness- und Schönheitsprodukten. Auf ihrer Website Goop bietet sie Kleidung, Sexspielzeug und skurrile Produkte an – Kerzen mit dem Namen „Das riecht wie meine Vagina“ zum Beispiel.