Erste Fortschritte im neuen riesigen Gewerbegebiet an der Fellbacher Siemensstraße: die Baustelle der Firma Svendsen Foto: Dirk Herrmann

Die Wirtschaftsförderin Anette Popp ist zufrieden: Neue Projekte und Initiativen stärken den Standort und unterstützen mutige Existenzgründer.

Eine durchaus positive Zwischenbilanz ihrer Arbeit hat jetzt die Fellbacher Wirtschaftsförderin Anette Popp gezogen. Vor den Stadträtinnen und Stadträten präsentierte sie hierzu einige Eckpunkte, die allen welt- und bundespolitischen Kapriolen zum Trotz zu gewissem Optimismus für die Stadt am Fuße des Kappelbergs berechtigen.

 

So haben die Statistiker im Rathaus festgestellt, dass es – Stand März 2025 – einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Fellbach um 2,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 gegeben hat. 1524 Betriebe haben im vergangenen Jahr 24 404 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Arbeit gegeben. Aktuell sind beim Gewerbeamt der Stadt genau 4646 Gewerbebetriebe gemeldet (ein Plus von 45 gegenüber dem Vorjahr), davon 1184 Betriebe im Nebenerwerb. „Dazu verfügt die Stadt über zahlreiche freiberuflich Tätige, die nicht der Gewerbeanmeldungspflicht unterliegen“, so die Amtsleiterin der Wirtschaftsförderung.

„Sehr attraktiver Wirtschaftsstandort“

Fellbach ist nach Popps Einschätzung aufgrund des fortschreitenden Breitbandausbaus „ein sehr attraktiver Wirtschaftsstandort“. Die Infrastruktur für den Datenverkehr werde zukunftsträchtig gestaltet. In den schriftlichen Erläuterungen heißt es konkret: „Inzwischen können alle Unternehmen in den Gewerbegebieten und circa 90 Prozent aller Privathaushalte in Fellbach mit Glasfaser angeschlossen werden.“ Im westlichen Ortsteil Lindle soll 2026 mit dem Ausbau begonnen werden.

Zu solch einem erfolgreichen Standort gehört der Amtsleiterin zufolge auch die Entwicklung von neuen Gewerbeflächen. Dabei hat Fellbach mit dem Gewerbegebiet Siemensstraße ein Vorbildprojekt im Rems-Murr-Kreis zu bieten: Keine andere Stadt an Rems und Murr hat mit einer Größe von zwölf Hektar – das entspricht knapp 17 Fußballfeldern – eine derart üppige Fläche für Ansiedlungen zu bieten. Die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull hat es bereits mehrfach als „grünes Gewerbegebiet par excellence“ bezeichnet. 80 Prozent der Flächen im gesamten Areal sind bereits verkauft oder reserviert, wobei davon wiederum der Anteil der Fellbacher Firmen bei 90 Prozent liegt.

Anfang Februar dieses Jahres erfolgte auf dem Areal nördlich der Bahngleise der erste Spatenstich: Das Unternehmen Svendsen Antriebstechnik zieht vom derzeitigen Standort an der Max-Planck-Straße ans Eckgrundstück an der Otto-Hahn-Straße. Der Geschäftsführer Jan Walrab Svendsen lobte beim Baustart: Wir haben gespürt, dass Fellbach ein Ort ist, der Unternehmen willkommen heißt.“

Einer von zahlreichen Unternehmensbesuchen der Rathauschefin, hier bei der Philipp Hafner GmbH: Geschäftsführer Daniel Benz, Wirtschaftsförderin Anette Popp, OB Zull, Geschäftsführerin Ulla Böhringer (von links). Foto: Stadt Fellbach

Im Verwaltungsausschuss berichtete Popp überdies, dass die Leerstandsquote in den Erdgeschosslagen der Fellbacher Innenstadt bei rund 5,6 Prozent liegt. Popp: „Es handelt sich um 17 Laden- und Geschäftsflächen in unterschiedlichen Größen.“ Sie verwies auf eine Umfrage in 700 deutschen Städten im Jahr 2021, demnach lag die Leerstandsquote seinerzeit bei durchschnittlich zehn Prozent und wurde für die Zeit nach der Pandemie auf 14 bis 15 Prozent prognostiziert – dies seien also im Vergleich erfreuliche Zahlen für Fellbach. Dennoch arbeite die Wirtschaftsförderung insbesondere mit dem Bereich Citymanagement kontinuierlich an einer lebendigen Innenstadt mit neuen Angebotsformen.

Drei weitere Jahre „Weinsüden Weinort“

Gestärkt werden soll die lokale Wirtschaft ebenfalls durch den Tourismus. „Fellbach war im vergangenen Jahr wieder auf der CMT und gab dazu ein eigenes Genussheft mit einem Überblick über Unterkünfte, Gastronomie, Weingüter und Hofläden heraus.“ Fellbach darf sich zudem weitere drei Jahre „Weinsüden Weinort“ nennen.

Die Amtsleiterin Anette Popp gab außerdem einen Ausblick auf bevorstehende Events wie „Boule and Bubbles“ (ab Mitte Mai) und eine Überraschungsveranstaltung zur 16. Triennale Kleinplastik, mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität in Fellbach zu steigern.