Im Erdaushub wird Arsen entdeckt, es ist aber in einem unbedenklichen Umfang Foto: Hans-Dieter Wolz

Kernen - Bei einer Baustellenführung wurde vorschnell in Bezug auf 500 Kubikmeter Erdaushub von „leicht arsenbelasteter Erde“ gesprochen.

Kernen - Jeder Aufruhr wegen der Belastung der Erde im Schlossgarten Stetten ist unnötig, schreibt die Gemeindeverwaltung Kernen. Der aufgetürmte Erdhaufen sei praktisch frei von Arsen. Dies zeigte jetzt ein Gutachten.

Arsen in unbedenklichem Umfang enthalten

Im Erdmaterial des Schlossparks ist das giftige Element Arsen enthalten, aber in einem unbedenklichen Umfang. Es ist natürlichen Ursprungs und stammt aus dem Gestein in der Tiefe. Der Planer der Umgestaltung des Schlossgartens, Landschaftsbauer Peter Neher, hatte kürzlich bei einer Baustellenführung vorschnell in Bezug auf 500 Kubikmeter Erdaushub von „leicht arsenbelasteter Erde“ gesprochen. Die Bürger im Besuchertross wurden hellhörig, unsere Zeitung berichtete.

Die zulässigen Grenzwerte wurden bereits nach dem Gutachten, das Peter Neher bei der Führung fälschlicherweise im Kopf hatte, nur minimal überschritten (Z 1.2-Wert). Ein jetzt vorliegendes Bodengutachten offenbart sogar: Die Werte sind noch niedriger. Der Planer hatte schlicht die Werte in Kernen mit den Zahlen einer Gemeinde am Fuße der Schwäbischen Alb verwechselt.

PAK-Werte sind erhöht, aber aber auch in einem ungefährlichen Bereich

Was das Gutachten für Kernen indes zutage fördert, sind leicht erhöhte PAK-Werte, also ein Vorkommen von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Sie resultieren offenbar von Rückständen von verbranntem Holz und Holzkohlen, die dort in früheren Zeiten entsorgt worden sind. Doch Fakt ist auch hier: Diese PAK-Werte liegen mit einer Einstufung Z 1.2 im unteren Bereich nahe dem Z 0-Wert. Sie gelten als unbedenklich und dürften sogar ins Erdreich eingebracht werden. Der Erdhügel ist allerdings ein „Überbleibsel“ der gartenbautechnischen Geländemodellierung im Schlosspark und wird dort nicht mehr gebraucht. Daher muss er nun speziell entsorgt werden.

„Ein Grund zu Besorgnis bestand und besteht nicht“, betonen Bürgermeister Stefan Altenberger und der Technische Beigeordnete Peter Mauch. Sie bitten, das Versehen des Planers zu entschuldigen. wz