Schwarzer Tee lässt die Blase häufiger drücken als etwa Wasser oder Limo Foto: Fotolia

Wie oft man aufs Klo muss ist nicht nur eine Frage der Menge, die man trinkt. Auch was man zu sich nimmt, spielt eine Rolle. Tee lässt einen häufiger laufen. Das liegt am Teein. Aber nicht nur.

Stuttgart - Der milde Herbst wird nicht ewig halten. Wenn es frostig wird, steigt bei vielen die Lust auf Tee – und damit der Wasserverbrauch. Denn Tee treibt einen häufiger auf die Toilette als etwa Sprudel oder Limonade. Warum eigentlich?

In vielen Tees sind Stoffe, die das Nervensystem anregen, etwa Teein im Schwarztee. Ähnlich wie Koffein im Kaffee beschleunigt es den Pulsschlag und weitet die Gefäße – auch in den Nieren. Durch dieses Organ fließt das gesamte Blut des Körpers fast 300-mal am Tag. 1500 Liter Blut werden so täglich gefiltert und von Giftstoffen gereinigt. Dabei produziert die Niere etwa 180 Liter sogenannten Primärharns. Dieser wird allerdings nicht ausgeschieden – sonst wäre schnell keine Flüssigkeit mehr übrig –, sondern dem Körper größtenteils wieder über das Blut zugeführt. In der Blase landen lediglich 1,5 bis 1,8 Liter Urin.

Werden die Gefäße in der Niere geweitet, wirkt das wie ein geöffneter Staudamm. In die Blase fließt mehr Flüssigkeit als sonst. Dadurch ist das 400 bis 500 Milliliter fassende Organ schneller voll und man muss häufiger aufs Klo. Diesen Effekt kennt man auch vom Biertrinken. Denn auch Alkohol weitet die Gefäße und wirkt dadurch harntreibend – je hochprozentiger, desto stärker. Wer seinen Tee mit Rum trinkt, merkt seine Blase deshalb noch häufiger.

Viele Kräutertees spülen die Blase ebenfalls durch – ganz ohne Teein. Weil bestimmte Enzyme und Gerbstoffe etwa in Brennnesseln, Grünem Hafer und Birkenblättern auch den Stoffwechsel anregen, werden sie oft für Nieren- und Blasentees verwendet. Die sind in der Regel nur krank zu ertragen. Für den ersten Frost lieber einen Schwarztee mit Rum!