Die Raupen haben sich explosionsartig vermehrt (Symbolbild). Foto: dpa/dpaweb

Das bayerische Gunzenhausen ist derzeit von einer Schwammspinner-Plage betroffen. Ein 117 Hektar großes Waldgelände haben die Raupen nach Behördenangaben bereits kahlgefressen.

Gunzenhausen - Zu Tausenden bevölkern die schwarzen, haarigen bis zu sieben Zentimeter langen Tierchen Gärten und Häuser und sogar das Freibad in Gunzenhausen: Schwammspinner-Raupen. In diesem Frühjahr habe sich das Insekt im Wald der mittelfränkischen Stadt explosionsartig vermehrt, sagte eine Sprecherin der Stadt am Montag.

Das 117 Hektar große Waldgelände hätten die Raupen bereits kahlgefressen - und sich in den vergangenen Tagen auf den Weg in die benachbarte Siedlung gemacht. Viele Anwohner des Burgstallwaldes seien mit den Nerven am Ende. Als Soforthilfe seien professionelle Schädlingsbekämpfer beauftragt worden.

Häuser sind übersät mit Schwammspinnern

Vor allem die Fassaden der an den Wald angrenzenden Häuser sind übersät mit Schwammspinnern. Sie kämen nachts, sie kämen an den Kopf, und man werde sie nicht mehr los, klagte eine geplagte Hausbesitzerin im Bayerischen Rundfunk.

Nach einem Stadtratsbeschluss war in diesem Jahr auf eine chemische Bekämpfung des Insekts verzichtet worden. Grund sei gewesen, dass der Staatsforstbetrieb, dem etwa zwei Drittel des Burgstallwaldes gehören, den Einsatz von Pestiziden abgelehnt habe, sagte der Erste Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (CSU). Die Raupen des Schwammspinners können Eichen derart kahlfressen, dass die Bäume, die zur Fotosynthese auf ihre Blätter angewiesen sind, absterben.