Gunther von Hagens und Gattin Angelina Whalley vor Elefantendame Samba. Foto: dpa

Plastinator Gunther von Hagens hat einen ausgewachsenen Elefanten präpariert.

Neunkirchen - Erstmals hat der umstrittene Plastinator Gunther von Hagens einen ausgewachsenen Elefanten präpariert und konserviert.

Nach der aufwendigen Bearbeitung in China ist die gut 3,2 Tonnen schwere Elefantenkuh „Samba“ in den Zoo der saarländischen Stadt Neunkirchen zurückgekehrt.

Hagens: Das größte Plastinat aller Zeiten

Ab Freitag wird sie an ihrem letzten Lebensort im Rahmen der Ausstellung „Körperwelten der Tiere“ gezeigt. Zu sehen sind außerdem die in transparente Scheiben zerlegte, ebenfalls aus Neunkirchen stammende Elefantendame „Chiana“, eine Giraffe, ein Gorilla, ein Bär, ein Ziegenbock und weitere Tiere.

Während von Hagens die Schau als „einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz und zur höheren Wertschätzung gegenüber bedrohten Arten“ ansieht, bezeichnete sie die Organisation Menschen für Tierrechte als eine „entwürdigende Vermarktung von Leben und Tod“.

„Samba“ ist nach Angaben der Aussteller das bislang größte Plastinat aller Zeiten. Es ermöglicht Einblicke in den Knochenbau, das Nervensystem, die Muskulatur und die Organe des 3,50 mal sechs Meter großen Tiers.

Für die Präparierung habe das Team 64.000 Arbeitsstunden, vier Tonnen Silikon und 40.000 Liter Azeton aufgewandt. Ein menschliches Plastinat sei dagegen in etwa 3.000 Stunden fertig.

Der Zoo hatte die beiden vor rund fünf Jahren gestorbenen Elefanten von Hagens' Institut zur Verfügung gestellt. Er darf nun als erster die Plastinate zeigen und die Eintrittsgelder der mehrwöchigen Präsentation behalten. Die Erlöse sollen in eine geplante Raubtieranlage fließen.