Solche Kreationen werden zum Beispiel im Zwei-Sterne-Restaurant Goldberg in Fellbach gereicht. Foto: z/Willy Löbl

Um Sterneküche zu genießen, muss man nicht nach Berlin oder New York reisen. Auch in Städten und Gemeinden rund um Stuttgart wurden wieder viele Restaurants mit einem oder sogar zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Eine Übersicht.

„Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“ Diese Gedichtzeile von Johann Wolfgang von Goethe trifft beim Essen völlig zu. Denn um gehoben und sehr gut zu essen, muss man keinen Ausflug nach München, Berlin, Hamburg oder New York unternehmen. Der Guide Michelin hat vor wenigen Tagen die neuen und alten Sternerestaurants bekannt gegeben. Und von den 327 Restaurants in Deutschland, die mit einem, zwei oder drei Sternen ausgezeichnet wurden, liegen 72 in Baden-Württemberg, davon viele in der Region Stuttgart.

Zum einen hat natürlich Stuttgart selbst mehrere Sterne-Restaurants. Zum anderen gibt es in der Region Stuttgart ebenfalls ein knappes Dutzend Lokale, die entweder einen oder sogar zwei Sterne haben. Teilweise liegen diese Restaurants an Orten, an denen man sie nicht unbedingt vermuten würde – etwa in einem Industriegebiet in Herrenberg-Gültstein oder auch in der ersten Etage der Schwabenlandhalle in Fellbach.

Wir haben eine Übersicht erstellt mit den Restaurants rund um die Landeshauptstadt, die einen oder mehrere Sterne haben.

Zwei Sterne für das Goldberg in Fellbach

In der ersten Etage der Schwabenlandhalle in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) kocht Philipp Kovacs im Lokal Goldberg. Seit 2021 hat das Restaurant zwei Sterne, 2015 hatte es seinen ersten Stern erlangt. Die Kritiker loben das Lokal für die Regionalität, die „sehr durchdachten Kombinationen“ sowie „ den saisonalen Bezug und die Moderne“. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für das Bachofer in Waiblingen

Über dem Restaurant Bachofer am Marktplatz in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) strahlt auch künftig ein Michelin-Stern. Die Kritiker sind begeistert von der modernen Küche und dem „ganz eigenen Stil“ von Bernd Bachofer. Diese zeige „deutliche – und sehr stimmige – Einflüsse der großen asiatischen Küchen. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für den Hirsch in Schmiden

Das Oettinger’s Restaurant von Michael Oettinger gehört zum Hirsch in Schmiden (Rems-Murr-Kreis). Die Gastrokritiker sind überzeugt vom „wohnlichen Landhaus-Ambiente und der versierten, sympathisch-lockeren Gästebetreuung“. Gekocht werde „mit modernem Touch und absolut hochwertigen Zutaten“. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für das Malathounis in Kernen

Im Restaurant von Joannis und Anna Malathounis in Kernen-Stetten (Rems-Murr-Kreis) wird moderne griechische Küche serviert. Die Tester vom Guide Michelin loben das „geschmackvoll-charmante“ Restaurant der Eheleute Malathounis für seine „filigrane und aromareiche“ Küche sowie für die Gerichte „mit mediterraner Leichtigkeit und französischen Einflüssen“. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für den Pfau in Schorndorf

Seit März 2020 ist das Gourmetrestaurant von Nico Burkhardt im Schorndorfer Pfauen mit einem Stern ausgezeichnet – und der Stern darf bleiben. Die Tester vom Guide Michelin sind überzeugt von dem „sehenswerten historischen Fachwerkhaus in der Altstadt“, in welchem „mit eigenem Stil und reichlich Details ausgezeichnete Produkte modern und filigran“ zubereitet werden. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für das Landhaus Feckl in Ehningen

Bereits vor mehr als 30 Jahren, 1987, hat das Landhaus Feckl in Ehningen (Kreis Böblingen) einen Michelin-Stern erhalten. Und er darf weiterhin bleiben. Der Guide Michelin hebt vor allem die handgeschabten Spätzle, die gute Weinauswahl sowie den „eleganten Landhausstil“ hervor. Mehr Infos gibt es hier.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Die Sternerestaurants des Kreises Böblingen im Porträt

Ein Stern für das Nova in Herrenberg

Ebenfalls seinen Stern behalten darf das Restaurant „Nova“, welches zum Römerhof in Herrenberg-Gültstein (Kreis Böblingen) gehört. Der Küchenchef David Höller hatte vor zwei Jahren nach nur eineinhalb Jahren als Küchenchef erstmals einen Michelin-Stern geholt. Der Guide Michelin lobt insbesondere die „chic-moderne Atmosphäre“, die „treffend balancierten Kontraste“ und die „ausgezeichneten Produkte“, die in der Gültsteiner Sterneküche verwendet werden. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für die Krone in Waldenbuch

Auch der Gasthof Krone in Waldenbuch (Kreis Böblingen) darf seinen Stern behalten. Erik Metzger wurde im Jahr 2018 mit gerade einmal 23 Jahren als jüngster Koch Deutschlands mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Die Gastrokritiker loben ihn für seine „angenehm reduzierten, harmonischen Kombinationen ohne unnötige Spielerei“. Produktqualität stehe dabei völlig außer Frage. Außerdem gefällt den Kritikern das „gemütlich-historisches Ambiente“. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für den Adler in Asperg

Im Landkreis Ludwigsburg dürfen alle bisherigen Sternerestaurants ihre Auszeichnung behalten. Dazu gehört auch Christian Ottenbacher für das Restaurant Schwabenstube, ein Teil des Adler in Asperg. Seit 2006 kann sich der Adler mit dem Gourmetpreis schmücken, davor hatte das Lokal schon einmal einen Stern, musste ihn 1993 aber abgeben. Die Michelin-Tester loben die Schwabenstube für die „Pflege des Bewährten“ und dass man dennoch nicht stehen bleibe. Zudem treffe „ historischer Charme auf modern-elegante Elemente“. Die Küche sei klassisch ausgelegt, beziehe aber auch die Region mit ein. „Auf den Teller kommen durchdachte, ausdrucksstarke und stimmige Speisen mit saisonalen Einflüssen“, heißt es. Mehr Informationen gibt es hier.

Ein Stern für das Maerz & Maerz in Bietigheim

Auch das Maerz & Maerz in Bietigheim (Kreis Ludwigsburg) behält seinen Stern. „Die Gerichte sind angenehm klar aufgebaut und verbinden geschickt tolle Aromen“, heißt es im Restaurantführer. Der Mix aus regional und modern, den die Brüder Benjamin und Christian Maerz in dem Gourmetrestaurant anbieten, sei stimmig, finden die Gastrokritiker. Mehr Infos gibt es hier.

Ein Stern für das Lamm in Rosswag

Vor zehn Jahren, im Jahr 2012, hat sich Steffen Ruggaber vom Lamm in Rosswag (Kreis Ludwigsburg) seinen ersten Stern erkocht – und er darf ihn behalten. Der Küchenchef, der sich vor 20 Jahren selbstständig gemacht hat, wird von den Gastrokritikern gelobt für seine „modernen Gerichte, durchdachte, intelligente Kompositionen voller Harmonie, interessanter Details und bester Produkte“. Außerdem werden seine „intensiven Soßen“ explizit erwähnt. Mehr Informationen zum Lamm gibt es hier.

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