Tomaten Foto: dpa

Wir verweilen noch für einige Zeilen beim beliebten Thema "Guck" von Ursula Plocher

Wir verweilen noch für einige Zeilen beim beliebten Thema "Guck". Leserin Ursula Plocher aus Münchingen steuert einen Dialog bei: "Ein Bekannter von uns - er war eben erst ins Schwabenland gezogen - kannte das Wort ,Guck' nicht. Beim Einkaufen auf dem Markt entwickelte sich mit der Marktfrau folgendes Gespräch:

,Was därfs sei?'

,Ein Kilo Tomaten bitte!'

,Brauchet Se a Guck?'

,Nein, Tomaten!'

,Koi Guck?'

,Tomaten!'

,En was sollet mr se neidoa?'

,In eine Tüte bitte!'

,Also doch a Guck!"'

Leser Herbert Janner aus Backnang merkt an: "Das Wort ,Gugg' oder ,Guggn' ist ebenso im größten Teil von Bayern verbreitet. Dass es sich dabei, wie von Ihnen richtig angeführt, ursprünglich um eine Spitztüte handelt, ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Im Bayerischen unterscheidet man von der ,Guggn' die ,Schdranidsn'. Bei Letzterer handelt es sich um eine rechteckige Tüte. Dieser Begriff ist allerdings so gut wie ausgestorben. Insofern ist Ihre ,Blaschdikguck' eigentlich ein Widerspruch in sich. Plastiktüten sind meines Wissens ausschließlich rechteckig."

Von Leserin Ruth Böhringer aus Mühlacker stammt eine nette Anekdote aus dem Jahr 1960 passend zu Mariä Empfängnis, das am 8. Dezember gefeiert wird. "In unserer Familienrunde sprachen wir über den Feiertag Mariä Empfängnis. Mein jüngster Sohn fragte mich daraufhin: ,Mama, was hot denn die Frau agstellt, weil se em Gfängnis isch?"'

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Hermann Baur aus Backnang. Er schreibt: "Unsere Großmutter hatte bei großen Ereignissen in und außerhalb der Gemeinde (etwa bei der Mondlandung der Amerikaner), deren Sinn, Hintergrund und Anlass wir als Kinder nicht verstanden haben (sie selbst vielleicht auch nicht), regelmäßig als Antwort parat: ,Wenn ses net kenndad, no däded ses net!' Das passte einfach auf alles, auch heutzutage noch."

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