Das Areal in der Elwertstraße steht zur Debatte. Foto: Frey

Das Areal an der Elwertstraße, Ecke Kegelenstraße gegenüber dem Jugendhaus Cann soll in städtischem Besitz bleiben. Das fordern SPD und SÖS-Linke-Plus. Sie sehen Bedarf für kulturelle Nutzungen.

Bad Cannstatt - Das Areal in der Elwertstraße, Ecke Kegelenstraße ist derzeit bei der Stadtverwaltung nicht im Visier einer Weiterentwicklung. Wie der Sprecher der Stadt, Martin Thronberens, erklärt, gibt es derzeit seitens des Referats des Ersten Bürgermeisters keine konkreten Planungen oder Untersuchungen. Vor einigen Monaten noch war überlegt worden, ob sich hier nicht verschiedene Kultureinrichtungen ansiedeln könnten.

Die Gemeinderatsfraktionen von SPD und SÖS-Linke-Plus haben in der Zwischenzeit in einem Antrag gefordert, das städtische Areal an der Elwertstraße nicht zu verkaufen. Sie plädieren für „eine konsequente Bodenvorratspolitik“. So sei das Ziel dieser Politik eine Basis für die Stärkung des sozialen Wohnbaus und die Sicherung des städtischen Bedarfs zur Unterbringung ihrer Ämter. Die Stadträte sehen viele Vorteile in dem Bereich hinter dem Cannstatter Bahnhof. Das Areal in der Elwertstraße sei zentral gelegen und könne mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreicht werden. Daher müsse die Nutzung durch die Stadt Stuttgart im Vordergrund stehen, erklären die Antragssteller. So fordern die genannten Gemeinderatsfraktionen, dass das Areal in städtischer Hand bleiben soll und „vorrangig für städtische Bedarfe entwickelt werden“ soll.

SPD-Stadträtin Marita Gröger erklärt: „Kultureinrichtungen wie das Kulturkabinett suchen noch Platz und andere Vereine. Auch gibt es Bedarf für Verwaltungsräume.“ Wie berichtet, platzt das soziokulturelle Zentrum KKT aus allen Nähten. Zwar baut es zwei Räume um, doch reiche, wie berichtet, der Platz dort nicht aus. Gröger macht außerdem aufmerksam, dass es in Bad Cannstatt einen Bedarf für ein Bürgerhaus für Vereine gibt. Und was städtische Einrichtungen betreffe, so werde auch eine gute räumliche Zukunft für das städtische Beratungszentrum 10 für Jugend und Familie in Bad Cannstatt gesucht. Es sei derzeit das größte der Beratungszentren mit einer Mitarbeiterzahl von mehr als 30 Personen, hießt es. Durch Aufsiedelungen, unter anderem im Neckarpark, werde der Bedarf weiter steigen.

Raumbedarf darstellen

Im Bezirksbeirat sei bekannt geworden, in welch unzulänglicher Situation in den heutigen maroden Mieträumen gearbeitet werden müsse. Aus räumlichen Gründen soll es, so die Antragssteller, auch schon zu vorübergehenden Schließungen gekommen sein. Offenbar sei die Verwaltung seit längerem auf der Suche nach Ersatzräumen für dieses Beratungszentrum 10, die zentral gelegen sein müssen. Auch erklären die Stadträte, habe das neu aufzustellende, vom Gemeinderat bereits beschlossene Beratungszentrum 11 links des Neckars noch keine Räumlichkeiten gefunden.

Für die Einrichtung rechts des Neckars wurde ein Raumbedarf von rund 700 Quadratmetern und eine zentrale Lage genannt. Beide Fraktionen haben deshalb in einem weiteren Antrag gefordert, dass die Verwaltung zum schnellstmöglichen Zeitpunkt die derzeitige Situation der Beratungsstelle 10 darstelle und ihre Bemühungen um Raumersatz für dieses Zentrum. Gleiches solle sie für das neue Beratungszentrum 11 darstellen.

Für den Standort Elwertstraße gab es Diskussionen, ob die Musikschule einzieht. Sie soll nun in die Überkinger Straße 15 ziehen. Gröger verweist darauf, wie wichtig die Barrierefreiheit, insbesondere die Rollstuhlfahrer-Tauglichkeit in öffentlichen Gebäuden ist. In der Überkinger Straße 15 befindet sich auch die Stadtteilbibliothek, die bereits auf die fehlende Barrierefreiheit aufmerksam gemacht hat.