Neben dem Verwaltungsgebäude an der Stuttgarter Straße ist ein Grundstück in städtischen Besitz übergegangen. Genutzt werden soll es zunächst aber nicht.
Eine Baustelle in direkter Nachbarschaft zum Rathaus in der Stuttgarter Straße, das steht im kommenden Jahr an. Um sich für die Zukunft zu rüsten, hat die Stadt Kornwestheim ein Grundstück gekauft, auf dem jetzt noch ein Wohnhaus samt Garage und Werkstatt steht. Die Gebäude werden bald dem Erdboden gleichgemacht.
Abrissbirne und Bagger sollen schon im ersten Quartal 2024 anrücken. Den Auftrag für den Rückbau und die Abbrucharbeiten auf dem Gelände mit der Hausnummer 66 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik erst vor wenigen Tagen einstimmig an eine Firma vergeben. Die Arbeiten werden die Stadt laut Angebot rund 53 000 Euro kosten.
Rathaus könnte künftig aus allen Nähten platzen
Die Fläche, die unmittelbar an das Rathausgelände angrenzt, dient als Reserve für die Zukunft. Auf dem Grundstück, das seit 2022 im Besitz der Stadt ist, wäre die Möglichkeit gegeben, an das Verwaltungsgebäude anzubauen. „Wir sind heute schon an der Grenze, was unsere Bürokapazitäten betrifft“, erklärt Daniel Güthler, der Erste Bürgermeister von Kornwestheim. Wenn im Rathaus der Platz ausgeht und eine Erweiterung nötig wird, bietet das zusätzliche Grundstück dafür die Voraussetzung.
Ein Anbau in Richtung Norden ist die einzige Möglichkeit, denn auf den anderen Seiten des Verwaltungsgebäudes ist ein weiteres Gebäude nicht machbar, erklärt Güthler. Die Grünfläche am Jakob-Sigle-Platz könne beispielsweise nicht bebaut werden, weil die südliche Fassade des Verwaltungstraktes aus Gründen des Denkmalschutzes nicht verdeckt werden darf.
Derzeit arbeiten 182 Personen im Rathaus. „Irgendwann wird es den Bedarf an neuen Räumen geben“, schätzt Daniel Güthler. Der Erste Bürgermeister rechnet damit, dass die Anzahl der Beschäftigten steigen wird. Zwar gehe die Stadt sparsam mit dem Schaffen neuer Stellen vor. „Unsere Aufgaben werden allerdings eher mehr als weniger“, sagt Güthler. Aufgrund von gesetzlichen Verpflichtungen, die nicht in der Hand der Stadt liegen, komme man nicht darum herum, die Verwaltung aufzustocken. Auch Projekte wie der Schulcampus Ost erfordern weitere Stellen.
Bisher sind die Kapazitäten im Rathaus noch nicht komplett ausgeschöpft. Wenn weitere Plätze zum Arbeiten gebraucht werden, können diese nach Einschätzung von Güthler zunächst auch durch Umorganisation und Verlagerung geschaffen werden. Auf längere Sicht könnte ein Anbau allerdings unumgänglich werden. Denkbar wäre es unter anderem, dort künftig vor allem die Bereiche unterzubringen, die viel Kontakt mit den Einwohnern haben, da der Neubau komplett barrierefrei gestaltet werden kann.
Eine Vermietung ist nicht möglich
Weil noch unklar ist, wann der Anbau benötigt wird, hat die Verwaltung bislang kein Neubaukonzept erstellt und konkrete Planungen zurückgestellt. Dennoch wird mit dem Abbruch und Rückbau des Nachbargrundstücks nun ein erster Schritt in Richtung Erweiterung gemacht. Wieso das? „Wir müssten die Gebäude sonst unterhalten, damit sie nicht verfallen“, erklärt Güthler. Jedoch ist es so, dass die Stadt das Wohnhaus im jetzigen Zustand nicht nutzen kann. „Eine Zwischennutzung ist nicht möglich“, betont der Erste Bürgermeister. Um das Haus zu vermieten oder dort zum Beispiel Flüchtlinge unterzubringen, mussten zuvor größere Investitionen getätigt werden. Das lohnt sich aus finanzieller Sicht nicht. Deshalb sieht die Verwaltung keine Alternative zu einem Abriss.
Wenn die alten Gebäude entfernt sind, soll die Baugrube aufgefüllt werden. Auf dem Grundstück entsteht anschließend eine naturnahe Grünfläche mit Wildpflanzen, genauso wie auf der anderen Seite der Stuttgarter Straße vor dem K.