Die Grundschule Zazenhausen ist das 600. Mitglied im Verein für Leseförderung.

Stuttgart - „Alle Kinder sollen lesen, Indianer und Chinesen“, sangen Mädchen und Buben der Grundschule Zazenhausen am Freitagvormittag. Sie hatten das Lied extra für einen freudigen Anlass eingeübt: Ihre Schule wurde als 600. Mitglied in den Verein für Leseförderung aufgenommen. Zur kleinen Feier waren Theo Kaufmann, der erste Vorsitzende des Vereins, und Ulrike Brittinger, Leiterin des Staatlichen Schulamts Stuttgart, nach Zazenhausen gekommen. „Ihr Kinder wisst, dass lesen Spaß macht, spannend sein kann und euch oft auch in eine andere Welt entführt“, sagte Lehrerin Ursula Neff stellvertretend für Schulleiterin Astrid Arhelger. Die Rektorin war zwar bei der Feier auch mit dabei, konnte aber wegen einer starken Halsentzündung kaum ein Wort sprechen.

Gegründet worden ist der Verein für Leseförderung im Jahr 2004 als Reaktion auf die Ergebnisse der PISA-Studie. Seinen Sitz hat er in Waiblingen, die meisten seiner Mitglieder finden sich im Großraum Stuttgart. Ziel ist es, die Leseförderung vor allem in Kindergärten und Schulen zu unterstützen. „Lesen ist ganz arg wichtig“, erläuterte Theo Kaufmann den Kindern am Freitag. Da, so erklärte der Vereinsvorsitzende, sein Auto zu klein sei, um für jeden Bub und jedes Mädchen ein Buch als Geschenk mitzubringen, habe er eine CD dabei, auf der mehr als 60 Bücher und viele animierte Figuren gespeichert seien. Welch große Bedeutung das Lesen habe, betonte auch Schulamtsleiterin Ulrike Brittinger. Sie selbst könne sich noch genau an das Glücksgefühl erinnern, nachdem sie als Sechsjährige zum ersten Mal aus Steckbuchstaben ihren Namen gebastelt hatte. „Lesen ist eine Reise ohne Auto, Flugzeug oder Zug. Es ist eine Reise, die nur im Kopf stattfindet“, sagte Brittinger. Dabei könne man unglaublich viele Abenteuer erleben. Besonders ans Herz legte sie den Schülern Büchereien: „Das sind wahre Schatzkisten.“ Auch sie selbst nehme regelmäßig ein Buch in die Hand. Momentan lese sie ihrem Ehemann jeden Abend ein Kapitel aus einem Werk vor, das sie zu Weihnachten geschenkt bekommen hätte. Lesefähigkeit, das betonte Brittinger, wäre die wichtigste Voraussetzung für selbstständiges Lernen.