Weil es an der Grundschule Rainbrunnen Schimmel gibt, wird ein Interimsquartier für 240 Grundschüler benötigt. Favorisiert wird von Eltern und Lehrer eine Containerlösung vor Ort. Der Gemeinderat stimmt am Donnerstag darüber ab.
Schorndorf - „Wer ist für eine Containerlösung?“ Auf diese Frage von Oberbürgermeister Matthias Klopfer heben fast alle der rund 200 Zuhörer in der Schorndorfer Künkelinhalle den Arm. Das Votum der Eltern und Lehrer der Grundschule Rainbrunnen ist eindeutig: Sie wollen nicht ins Burg-Gymnasium ziehen, sondern favorisieren eine Containerschule vor Ort. Deswegen wird auch die Verwaltung diese Variante empfehlen. Die Entscheidung aber wird der Gemeinderat am Donnerstag treffen, bis dahin sollen die Kostenschätzungen für die Alternativen vorliegen.
Eltern und Lehrer berichten von Atemwegserkrankungen
Ein Blick zurück: Ende Oktober hatte Schorndorfs Oberbürgermeister noch verkündet, dass die 240 Grundschüler so bald wie möglich in freie Klassenzimmer des Burg-Gymnasiums ziehen sollten. Der Hintergrund: in zwei Klassenzimmern der Rainbrunnenschule war eine leicht erhöhte Schimmelsporenbelastung entdeckt, bei einer Elternversammlung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen, von Atemwegserkrankungen berichtet worden. Aufgrund der aufgewühlten Stimmung hatte die Führungsspitze der Stadtverwaltung schließlich beschlossen, sofort zu handeln. Bereits im November sollte deswegen der Umzug über die Bühne gehen.
Widerstand gegen die ersten Pläne für Umzug ins Burg-Gymnasium
Doch es hat sich Widerstand gegen diese Lösung formiert, weswegen die Elternbeiratsvorsitzende Simona Lindacher am Montag zu einer erneuten Infoversammlung gebeten hat: „Ich habe unzählige Gespräche mit Eltern geführt und hoffe, dass wir uns im gegenseitigen Respekt über alle Fragen austauschen können.“ Bewegt hat die Eltern – das wurde aus ihrer und weiteren Wortmeldungen deutlich – ganz verschiedene Aspekte. Ein Thema ist der weitere Schulweg für die Grundschüler und verbunden damit die geplante Busbeförderung, ein anderes der Brandschutz in den Klassenzimmern im Burg-Gymnasium. Zudem sei die dortige Mensa ausgelastet, weil diese bereits jetzt drei Schulen versorge. Eine weitere Frage lautet, wie die enge Kooperation mit der benachbarten Fröbelschule weitergelebt werden kann.
„Alle Alternativen haben Vor- und Nachteile“, sagt Matthias Klopfer, der darauf verwies, dass der Brandschutz selbstverständlich gewährleistet werde: „Wir sind eine gut funktionierende deutsche Behörde.“ Zudem werde im Fall eines Umzugs ins Burg-Gymnasium die Mensa um den Spitalkeller erweitert. Außerdem würden in Schorndorf bereits Grundschüler mit dem Bus befördert – nämlich die Kinder, die in den Ortsteilen Schlichten und Buhlbronn leben. Immer wieder klingt an, dass vieles, was in der Rainbrunnenschule Alltag ist, auch nach einem Umzug ins Burg-Gymnasium nicht wegfallen muss – aber manches sich ändern würde, etwa bei der Betreuung oder den Kooperationen.
Neubau der Rainbrunnenschule bis 2022
Welche Gründe gegen eine Containerlösung sprächen, wird das Stadtoberhaupt gefragt. „Wir können noch nicht konkret über Kosten reden, weil zum Beispiel die Angebote der Busunternehmen für die Schülerbeförderung fehlen. Aber ich denke, dass es die Finanzen sind“, sagt Klopfer, der immer wieder deutlich macht, dass die Gesundheit der Kinder aber an erster Stelle stehe.
Zudem würden die Container auf einem der beiden Sportplätze platziert werden, dort könnte also parallel nicht gebaut werden. Damit ist die Stadtverwaltung bei der Überplanung des Areals eingeschränkt. Bis die Containerschule steht, wird es zudem März werden. „Wir müssen Leitungen legen, ein Fundament bauen, die Container bestellen“, erläutert Steffen Schultheiss, der Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement. Die Eröffnung der neuen Rainbrunnenschule ist für September 2022 angedacht, bis dahin werden die Grundschüler in ihrem Interimsquartier bleiben.