An der Stammheimer Grund- und Hauptschule befürwortet man einen eventuellen Zusammenschluss mit der Zuffenhäuser Park-Realschule Foto: Archiv Chris Lederer

An der Grund- und Werkrealschule hofft man auf eine Kooperation mit der Park-Realschule, damit in Zukunft eine Sekundarstufe bestehen bleibt. ob die Standorte zusammengelegt werden, entscheidet der Gemeinderat.

Stammheim/Zuffenhausen - Um ihre Grundschule muss sich Rektorin Claudia Neulinger keine Sorgen machen: Es besuchen derart viele Kinder die Einrichtung, dass es jeweils für drei dritte und drei vierte Klassen reicht, die ersten und zweiten Klassenstufen sind sogar jeweils vierzügig. „Wir haben momentan 360 Schüler hier. Stammheim ist ein wachsender Stadtteil, die Schülerzahlen an der Grundschule nehmen zu“, sagt Neulinger.

Schülermangel in der Sekundarstufe

Ganz so geschmeidig läuft es mit den Klassen in der Sekundarstufe momentan nicht – dort herrscht Schülermangel. Es gibt derzeit weder eine fünfte noch eine sechste Klasse. Kinder der Stufen sieben und acht werden gemeinsam unterrichtet. Nur 20 Kinder besuchen diese so genannte Kombiklasse. „Wir dürfen auch mit nur 16 Schülern eine Klasse bilden.“ Weil aber neun Kinder nach dem kommenden Schuljahr ihren Abschluss machen, braucht es mindestens fünf neue Schüler, damit die nötigen 16 zusammenkommen. Am heutigen Montagabend werden die Eltern über die Perspektiven informiert. „Ich hoffe, dass wir genügend Neuanmeldungen bekommen und rechne auch mit einigen Rückläufern von den umliegenden Realschulen zu uns“, sagt Neulinger.

Was die langfristige Entwicklung am Fliegenweg anbelangt, hoffen die Stammheimer auf einen positiven Beschluss des Gemeinderates. Dieser wird sich in absehbarer Zeit mit der Frage auseinandersetzen, ob die Zuffenhäuser Park-Realschule mittelfristig geschlossen wird und die Stammheimer Schule diese Aufgabe (dann als Realschule oder als Gemeinschaftsschule) übernimmt. Mit jedem Abschlussjahrgang, so der Plan, würden die Klassenstufen an der Park-Realschule sukzessive abgebaut, die Sekundarstufe in Stammheim würde die neuen Jahrgänge aufnehmen und so von Jahr zu Jahr wachsen. Realschüler aus Stammheim könnten so wohnortnah unterrichtet werden. Realschüler aus Zuffenhausen, die nicht nach Stammheim wollen, könnten künftig die Zuffenhäuser Rilke-Realschule besuchen. „Die Ideen, das pädagogische Konzept und die Personalressourcen könnten wir übernehmen“, sagt Neulinger. An ihrer Schule habe man schon über dieses Entwicklungsmodell diskutiert und es befürwortet. Abhängig sei es noch vom Beschluss der Schulkonferenz der Park-Realschule und vor allem vom Stuttgarter Gemeinderat.

Das letzte Wort liegt beim Gemeinderat

Dass die Park-Realschule eventuell mittelfristig umziehen wird, sieht man laut Rektor Philipp Malhotra mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits sei der Standort auf der Schlotwiese von der Lage her sehr gut, und man sei auch mit ihm verwachsen. Andererseits böte ein Umzug nach Stammheim neue Chancen, vor allem auch baulicher Art. Eines ist Malhotra besonders wichtig: Die Mädchen und Buben, die sich an der Park-Realschule angemeldet haben, sollen dort auf jeden Fall auch ihren Abschluss machen können. „Wir beschäftigen uns durchaus mit einem eventuellen Umzug“, sagt Malhotra, betont aber, dass man sich noch in Gesprächen befände und noch nichts entschieden wäre. Die Schülerzahlen seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, und zwar um 10 bis 15 Kinder pro Jahr. Momentan besuchen 296 Mädchen und Buben die Park-Realschule.

Dass die Gespräche noch laufen, bestätigt auch Karin Korn, die Leitern des Schulverwaltungsamts. Zwar seien noch einige Hürden zu überwinden, ein Durchbruch zeichne sich aber ab. Grundsätzlich gebe es mit der Park-Realschule, der Rilke-Realschule und der Bertha-von-Suttner-Realschule drei Standorte, die recht nah beieinander lägen. Dies gebe das Einzugsgebiet eigentlich nicht her. Korn betont, dass der Gemeinderat das letzte Wort hätte. Erst dann werde auch entschieden, was bei einem eventuellen Auszug aus den Räumen der Park-Realschule werde. Korn kann sich durchaus vorstellen, dass dort eine andere Schule einzieht.