Kilian Bezold (dritter v.r.) zeigt den Bezirksbeiräten auf einem Plan die markantesten Punkte des Grüngürtels. Foto: Georg Linsenmann

Der Grüngürtel ist ein Stück Lebensqualität. An einzelnen Stellen besteht aber Sanierungsbedarf. Ideen kosten Geld. Und das ist auch beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt knapp.

Münster - Die Besichtigung des Grüngürtels, der von der Illerstraße bis zu den Spielplätzen und dem Bolzplatz an der Austraße reicht, steht alle drei Jahre auf dem Programm des Bezirksbeirates. Reine Routine also – die aktuelle Begehung? Keineswegs. Denn einmal mehr zeigte sich, dass das Gremium ein sehr aufmerksames Auge auf die grüne Lunge des Bezirks hat. Kein noch so kleines Detail, das den Mitgliedern durch die Lappen ginge. Vom Zustand eines Geländers, über Mülleimer, überhängende Hecken oder vermooste Sitze bis zur Mäh-Frequenz der ganz unterschiedlich genutzten Grünflächen.

Kilian Bezold vom zuständigen Garten-, Friedhofs- und Forstamt kennt das. So beschrieb er vorneweg nicht nur den immensen Aufgabenbereich allein hinsichtlich der Bäume, Grünflächen, Spielplätze und Wege, sondern machte auch klar, wie beschränkt die Mittel für Investitionen sind: „Ideen kosten. Für die vier Bezirke in unserer Zuständigkeit haben wir nur 150 000 Euro an flexiblen Mitteln. Damit kann man nicht viel machen.“ Ein Vorzeichen, das kaum Begehrlichkeiten wecken konnte. Zumal schon das Alltagsprogramm Spannung ins „Ausbalancieren des fixen Budgets“ bringe. Die meisten Arbeiten sind nach außen vergeben: an private Auftragnehmer, die wiederum Subunternehmer und Saisonkräfte beauftragen. Mit gelegentlich skurrilen Ergebnissen: der Eine bläst Sachen aus seinem Beritt in den des Anderen, von wo sie bei nächster Gelegenheit wieder zurückwandern an den Ausgangsort. Im Großen und Ganzen aber sei auch der Grüngürtel von Münster „in Ordnung“.

Besondere Präsenz bei den Spielplätzen

Im Detail hatten die Bezirksbeiräte aber doch einige Anregungen parat: So sollte nach Meinung von Dietmar Bulat (SPD) die große Grünfläche südlich des Kultur- und Sportzentrums öfter als die bisher festgelegten sechs Male im Jahr gemäht werde: „Das ist im ganzen Bezirk die einzige Grünfläche für freies Ballspielen. Das Areal ist stark frequentiert, offen und gut einsehbar. Außerdem hat es den Charme, dass die Fläche auch vom benachbarten Kinder- und Jugendtreff benutzt wird.“ Das war ein Hinweis, den Kilian Bezold sinnvoll fand und den er prüfen will. Besonders starke Präsenz zeigt das Gartenamt bei den Spielplätzen, die einmal pro Woche in Augenschein genommen und gereinigt, sowie viermal im Jahr einer genaueren technischen Kontrolle unterzogen werden. Bei dem Standort am Kulturzentrum mit dem von Jugendlichen mitgebauten Unterstand wies die Bezirksvorsteherin Renate Polinski auf eine Besonderheit im Stadtbezirk Münster hin: „Der Platz wird von der AG Kinder, Jugend und Familie einmal in der Woche zusammen mit Kindern sauber gemacht. Das ist auch gut für die Kinder. So fühlen sie sich mitverantwortlich für ihren Platz.“

Im Kern verdichtete sich der angemeldete Sanierungsbedarf im Grüngürtel dann auf drei identische „Problemzonen“: auf inzwischen zu groß wirkende Ruheplätze mit aufgelassenen Sandkästen und in die Jahre gekommenen Sitzgelegenheiten. Da war sich Bezold mit den Räten einig. Sein Konzept: „größere Flächen zurückfahren, Bänke erneuern, seniorengerecht erhöhen und zusammenfassen.“ Im Bereich der Tischtennisplatte soll selbige erneuert werden und im Sitzbereich eventuell ein Tisch hinzukommen, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Bezold schätzt, dass das „zwischen 30 000 und 40 000 Euro kosten wird“. Ein Betrag, der das laufende Budget überfordert. Deshalb ist ein Antrag nötig. Den empfahl das aktuelle Gremium einstimmig. Beschlossen werden soll er am 21. Oktober, in der konstituierenden Sitzung des neuen Bezirksbeirates.