„Dieses Jahresanfang ist zum Haareraufen,“ Boris Palmer ist empört über den Vorstoß zu bezahltem Sex für Pflegebedürftige. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Boris Palmer (Grüne) äußert sich empört über den Vorschlag seiner Parteikollegin Elisabeth Scharfenberg, der Staat solle Sexdienste für Pflegebedürftige bezahlen.

Tübingen/Berlin - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat den Vorschlag einer Grünen-Abgeordneten zur Finanzierung von Sexdiensten für Pflegebedürftige kritisiert. „Kann man denn als Bundestagsabgeordnete gut gemeinte Ideen nicht einfach mal im Koffer lassen, wenn sie so offensichtlich dazu dienen können, uns als weltfremde Spinner abzustempeln? Dieser Jahresanfang ist zum Haare raufen“, schrieb der grüne Rathauschef am Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite.

Nach den Vorstellungen der pflegepolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfenberg, sollen Pflegebedürftige und Behinderte in Zukunft Sex mit Prostituierten bezahlt bekommen. Sie sagte der „Welt am Sonntag“, Kommunen könnten über entsprechende Angebote vor Ort beraten und Zuschüsse gewähren.

Nach Einschätzung Palmers wird der Gemeinderat einen solchen Vorstoß nicht aufgreifen. „Ich bin mir doch ziemlich sicher, dass da im Moment niemand meint, wir bräuchten jetzt dringend die Möglichkeit, für unsere Altenheime Anträge auf Sexualassistenz zu stellen.“