Der Verzicht auf das Auto könnte eine Idee für die Fastenzeit sein, finden die Grünen. Foto: epd

Schon wieder ein Verhaltensvorschlag der Grünen? Doch der Verzicht auf das Auto in der Fastenzeit ist keine Luftnummer, findet Renate Allgöwer.

Stuttgart - Die Grünen können es anscheinend nicht lassen. Immer sind sie für einen Verhaltensratschlag gut. Offenbar besonders gerne vor Bundestagswahlen. An ihrem Vorschlag zu einem Veggieday in den deutschen Kantinen hatten sie im Wahlkampf 2013 lange zu knabbern. Das Essverhalten der Deutschen haben sie damit nicht entscheidend verändert. Dafür haben sie sich den Vorwurf eingehandelt, eine Verbotspartei zu sein.

Jetzt folgt ein neuer Ratschlag: Autofasten. Also in der nun beginnenden Fastenzeit bis Ostern auf das Auto verzichten. Das zeitigt zunächst reflexhafte Ablehnung: typisch Grüne, wieder ein Verbot. Doch die Ökopartei steht nicht alleine und es handelt sich auch nicht um eine spontane Luftnummer. Die Kirchen in Deutschland rufen schon seit 20 Jahren dazu auf, in der Fastenzeit über den eigenen Lebensstil nachzudenken und zu überlegen, wie viel Autofahren notwendig ist. In vielen Regionen verbinden Verkehrsverbünde das Autofasten mit Aktionen wie Gewinnspielen und Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr.

Autofasten wirkt nur auf den ersten Blick wie ein Witz. Die Idee ist gerade in Zeiten hoher Feinstaubbelastung zumindest einen zweiten Gedanken wert. Es ist ja wie mit dem Verzicht auf Schokolade: Die Abstinenz wird kaum von Dauer sein. Aber schon gelegentliche Einschränkungen sind hilfreich.