Winfried Kretschmann ist 72 Jahre alt. Da stellt sich früher oder später die Frage: Wer wird in seine Fußstapfen treten? Am Dienstagabend hat er im Wahlcheck“ der „Heilbronner Stimme“ einen Hinweis gegeben.
Stuttgart - Wer könnte bei den Grünen in Baden-Württemberg mal in die Fußstapfen von Winfried Kretschmann treten? Der 72 Jahre alte Ministerpräsident hat sich am Dienstagabend im „Wahlcheck“ der „Heilbronner Stimme“ zwar nicht festlegen wollen, aber doch einen interessanten Hinweis gegeben: „Das zweitwichtigste Amt hinter dem Ministerpräsidenten ist das des Fraktionsvorsitzenden einer Regierungspartei.“ Das sei der Kirchheimer Andreas Schwarz. „Und ohne den läuft mal gar nichts“, sagte der Regierungschef knapp drei Wochen vor der Landtagswahl.
Und dann könne man sich auch fragen, wer alles so Ministerpräsident in Baden-Württemberg geworden sei? „Er war vorher in der Regel Fraktionsvorsitzender.“ Das müsse jetzt nicht wieder so sein, aber er wolle diesen Hinweis mal geben, sagte er. In der Tat war Kretschmann selbst vor seinem Aufstieg zum Regierungschef Grünen-Fraktionschef im Landtag. Und auch seine beiden Vorgänger Stefan Mappus und Günther Oettinger führten jeweils die CDU-Landtagsfraktion, bevor sie ins Amt des Ministerpräsidenten kamen.
Kretschmann sagte weiter, er habe von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelernt, dass man sich in die Nachfolge nicht einmischen dürfe. „Den Nachfolger bestimmt man nur in einer Monarchie, nicht in einer Demokratie“, erklärte er. Auf die Frage, ob er bei einem Sieg bei der Landtagswahl die vollen fünf Jahre durchhalten werde, sagte er: Das sei hoffentlich der Fall, wenn er bei guter Gesundheit und Kraft bleibe.
Zuletzt war die Frage wieder stärker aufgekommen, ob der äußerst beliebte Kretschmann tatsächlich eine dritte Legislaturperiode als Regierungschef durchziehen würde. So hatte etwa Oettinger, der von 2005 bis 2010 selbst Ministerpräsident war, gesagt, Kretschmann werde von seiner Partei nur noch als „Trojanisches Pferd aufs Schlachtfeld gerollt“.