Derzeit sind Konzerte oder Sportveranstaltungen in Deutschland weitgehend verboten und finden lediglich vereinzelt im Rahmen von Pilotprojekten mit Schnelltests statt (Symbolbild). Foto: dpa/Britta Pedersen

Nach dem Aus von Großveranstaltungen wegen der Coronapandemie setzt der Ticketvermarkter CTS Eventim auf einen Neustart noch im laufenden Jahr. Der CTS-Eventim-Chef nennt Gründe.

München - Der Ticketvermarkter CTS Eventim setzt nach dem Aus von Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie auf einen Neustart noch im laufenden Jahr. „Die Zeichen stehen gut, dass angesichts einer immer breiteren Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie Schnelltests und dem Fortschritt der Impfkampagnen unsere Branche in den nächsten Monaten den Pfad in Richtung Normalität einschlägt“, sagte CTS-Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg am Dienstag. Allerdings wagt das Unternehmen keine konkrete Prognose. Derzeit sind Konzerte oder Sportveranstaltungen in Deutschland weitgehend verboten und finden lediglich vereinzelt im Rahmen von Pilotprojekten mit Schnelltests statt.

2020 brach der Umsatz um 82,2 Prozent auf 256,8 Millionen Euro ein, vor Steuern fiel ein Verlust von 102 Millionen Euro an. CTS Eventim reagierte mit Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe, zudem erhielt das Unternehmen Geld von Versicherungen und staatliche Zuschüsse auch außerhalb Deutschlands. Dennoch floss unter dem Strich Kapital ab. Die Zahl der Mitarbeiter sank um ein Viertel. Das Unternehmen vereinbarte mit den Banken, die Kreditbedingungen bis kommendes Jahr im März auszusetzen. Bis dahin wird mit einem Neustart für die Kultur gerechnet, der zu steigenden Einnahmen führt.

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Die Veranstaltungsbranche leidet wie keine andere unter der Pandemie. Der Branchenverband Famab kritisierte in dem Zusammenhang die jüngsten Corona-Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels. Die vollmundig angekündigte Öffnungsstrategie ertrinke in einem Meer operativer Fehler, sagte Famab-Experte Jörn Huber: „Wir sind länger im Lockdown als jeder andere Sektor.“

CTS Eventim hat zuletzt sein Geschäft in Israel ausgebaut, wo die Impfkampagne weit fortgeschritten ist und eine Normalisierung des Lebens in Reichweite rückt. Damit seien die Voraussetzungen für Live Entertainment und Sportveranstaltungen gegeben, hieß es. (