Das Portal, auf dem die Raubkopien vertrieben wurden, hatte zuletzt etwa 27.000 Mitglieder. Foto: dpa

Der Polizei ist bei einer Großrazzia in 13 deutschen Bundesländern ein Schlag gegen die Internetpiraterie gelungen. Ein Portal, das Raubkopien von Filmen, Musik und Videospielen anbot, wurde abgeschaltet.

Frankfurt/Main - Deutsche Ermittler haben zu einem großangelegten Schlag gegen die Betreiber einer illegalen Downloadplattform im Internet ausgeholt. Bei einer Razzia in 13 Bundesländern durchsuchten sie die Wohnungen von 42 Verdächtigen und schalteten die entsprechenden Server ab, wie die Generalstaatsanwaltschaft im hessischen Frankfurt am Main am Freitag mitteilte. Die Ermittlungsbehörden sperrten das deutschsprachige Download-Portal „usenetrevolution.info“. Über das Portal wurden demnach Raubkopien von Filmen, Musik, Computerspielen, Software und E-Books vertrieben.

Die Razzien in dem umfangreichen Ermittlungskomplex erfolgten nach Angaben der Ermittler bereits am Mittwoch und Donnerstag, als Hauptbeschuldigter gilt ein 49-Jähriger aus dem hessischen Wetteraukreis. Er soll als Administrator den Betrieb des Portals verantwortet haben. Dieses hatte demnach zuletzt etwa 27.000 Mitglieder. Den Inhabern der Urheberrechte entstand durch den Plattformbetrieb ein Schaden von mindestens 2,9 Millionen Euro. Unter den Beschuldigten sind auch drei Tatverdächtige, gegen die die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt. Das bestätigte eine örtliche Justizsprecherin auf Anfrage.

Server abgeschaltet

Parallel zu den Hausdurchsuchungen ließen Staatsanwaltschaft und Polizei die zuvor lokalisierten Server abschalten. Zudem legten sie mit Unterstützung örtlicher Behörden Internetseiten für den Betrieb sogenannter Usenetzugänge in den Niederlanden und in Frankreich lahm. Dadurch ging das Portal am Mittwoch vom Netz. Zusätzlich beschlagnahmten die Beamten bei ihrer bundesweiten Razzia zahlreiche Computer, Datenträger und Netzwerktechnik.

Die Ermittlungen werden wegen gewerbsmäßiger unerlaubter Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke geführt. Daran beteiligten sich neben der hessischen Generalstaatsanwaltschaft und dem hessischen Landeskriminalamt auch Generalstaatsanwaltschaften und Staatsanwaltschaften in den anderen zwölf Bundesländern. Zudem sind das Bundeskriminalamt und die EU-Justizbehörde Eurojust eingebunden.