Büros, Wohnungen und Arbeitnehmerunterkünfte im Großraum Stuttgart wurden vom Zoll durchsucht. Foto: dpa/Friso Gentsch

Ein Unternehmen im Großraum Stuttgart steht unter Verdacht, Kurzarbeitergeld im einstelligen Millionenbereich zu Unrecht bezogen zu haben.

Stuttgart - Mit einer Razzia ist der Zoll am Donnerstag gegen mutmaßliche Betrügereien beim Kurzarbeitergeld vorgegangen. Es wurden Büros, Wohnungen und Arbeitnehmerunterkünfte im Großraum Stuttgart durchsucht, die in Verbindung mit einem Vermittler von ausländischen Pflegekräften stehen, wie ein Behördensprecher mitteilte. Gegen die Geschäftsführung des Unternehmens werde ermittelt. Sie steht im Verdacht, mit ihrem Unternehmen 1,6 Millionen Euro Kurzarbeitergeld zu Unrecht bezogen zu haben.

Drei Beamte und 85 Zöllner waren im Einsatz

Das Unternehmen, das bundesweit osteuropäische Pflegekräfte an Kliniken, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen verleiht, hatte im Frühjahr Kurzarbeit angemeldet und für einen Großteil seiner mehr als 160 Arbeitnehmer entsprechende Zahlungen beantragt. Das Geld wurde auch teilweise ausgezahlt. Bei einer Prüfung durch die zuständige Agentur für Arbeit wurden dann mutmaßliche Unregelmäßigkeiten entdeckt. Daraufhin nahm die Staatsanwaltschaft Stuttgart die Ermittlungen auf. Bei der Durchsuchung waren drei Beamte der Staatsanwaltschaft und 85 Zöllner im Einsatz.