Das Schnaidt-Areal soll mit einem Dienstleistungszentrum und Wohnungen bebaut werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

In Steinheim sollen 2023 einige Projekte Fahrt aufnehmen. Unter anderem dürften bei Aldi, aber auch unweit davon die Bagger anrücken.

Vor nunmehr fast zehn Jahren wurde in Steinheim mit Ist-30 eine Art Handlungsleitfaden verabschiedet, der aufzeigt, was in der Stadt bis 2030 erreicht worden sein soll. Einiges davon, wie die fußläufige Nahversorgung in Kleinbottwar und Höpfigheim durch Tante-M-Läden oder die Stärkung des Freizeitangebots durch den Bau der Pumptrackanlage, wurde bereits umgesetzt. Bürgermeister Thomas Winterhalter machte am Dienstagabend im Gemeinderat aber keinen Hehl daraus, dass noch etliche Punkte abzuarbeiten sind. Er kündigte jedoch zugleich an, dass man in diesem Jahr bei einigen Groß-Projekten auf der To-do-Liste Fortschritte sehen werde.

Ärzte sollen sich auch niederlassen

Allen voran dürfte das für das Schnaidt-Areal gelten, durch dessen Bebauung mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden könnten. Über das auf dem Gelände geplante Dienstleistungszentrum mit Wohnungen könne die Ortsmitte belebt und der Einzelhandel gestärkt werden, sagte Winterhalter. Darüber hinaus sei das Projekt im Hinblick auf die ärztliche Versorgung wichtig, erklärte er und spielte damit darauf an, dass sich in dem Gebäudekomplex auch Mediziner ansiedeln sollen. Betreute Wohnungen für Senioren werden ebenfalls zum Portfolio gehören. Als Voraussetzung für all das muss aber zunächst an den Bebauungsplan ein Knopf gemacht werden.

Winterhalter kündigte an, dass das Verfahren nun weiter vorangetrieben werden soll – es aber beispielsweise im Hinblick auf den Verkehr noch Prüfungsbedarf gegeben habe. „Man hat sich angeschaut, wie die Verkehrsbeziehungen zwischen ÖPNV, PKW und dem Radverkehr funktionieren kann“, erläuterte der Rathauschef.

Archäologische Grabungen müssen berücksichtigt werden

„Die Verkehrssituation im Bahnweg muss optimal gelöst werden für alle Beteiligten“, bestätigt Projektleiter Dominic Nagerl von der Bietigheimer Wohnbau, die das Vorhaben umsetzen wird. Im Februar werde ein Knopf an die Sache gemacht. Die Satzung des Bebauungsplans solle voraussichtlich im April beschlossen werden. Der Spatenstich sei für den Herbst geplant. Wobei bei all dem auch die vertiefenden archäologischen Grabungen eingetaktet werden müssten, die das Denkmalamt auf dem Grundstück vornehmen lassen will, nachdem Wissenschaftler Nachweise einer früh- bis hochmittelalterlichen Siedelstelle zu Tage gefördert hatten.

Weg für Aldi soll freigemacht werden

Mit archäologischen Befunden muss sich nach allem, was bekannt ist, Aldi bei seinem anvisierten Neubau in der Bahnhofstraße nicht arrangieren. Dafür kam es hier zu Verzögerungen, weil um eine Lösung für die Eidechsen gerungen wurde, die sich auf dem Gelände tummelten. Aber auch hier würden bald die Bagger anrücken, sagte der Schultes. In der nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses beschäftige man sich als vorbereitender Schritt mit dem Abbruch des bestehenden Gebäudes auf der Fläche. „Auch da wollen also die Bauherrschaft und die Verwaltung ein größeres Stück vorankommen“, betonte der Bürgermeister.

Ideen für Rathausneubau werden präsentiert

Nicht zuletzt soll, wie in Ist-30 gewünscht, aber auch der Stadtkern attraktiver gestaltet werden. Ein Meilenstein auf dem Weg dahin dürfte der geplante Neubau des Rathauses samt Überplanung des Bereichs drum herum sein. Die Stadt hat dafür einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Das Preisgericht werde Mitte Februar tagen, so Winterhalter. Voraussichtlich vom 18. Februar an würden die Arbeiten einige Tage lang im Bürgersaal der Öffentlichkeit präsentiert. „Da werden sicher viele Ideen zu einer Verbesserung herauskommen, was die Aufenthaltsqualität, aber sicher auch ökologische Themen angeht“, meinte er.