Die Vorgaben der Bahn erfordern eine Neuplanung der Arbeiten. Das erhöht die Kosten des für 2027 geplanten Projekts. Bereits 2026 baut die Stadt einen neuen Kreisverkehr.
Der Bau der Mühlbachtrasse schreitet voran – das hat weitere Verkehrsprojekte zur Folge, die nötig sind, damit das Eislinger Zentrum die gewünschte Aufwertung erhält. Der Gemeinderat hat jetzt für zwei Projekte die Ausschreibung freigegeben. Dabei geht es um den Abriss der zentralen Bahnüberführung im Jahr 2027 und schon im kommenden Jahr um den Bau eines Kreisverkehrs an der Hindenburgstraße. Alle Projekte hängen zeitlich und verkehrstechnisch miteinander zusammen.
Die Stadt rechnet damit, dass Mitte 2026 die Mühlbachtrasse fertig sein wird. Gleich danach soll auf der Nordseite der Bahnlinie ein Kreisverkehr gebaut werden, der die verlängerte Mühlbachstraße mit der Hindenburg- und Schillerstraße verknüpft. Weil während der Bauzeit aber die Tiefgarage und die Parkplätze am Rathaus von Norden her nicht angefahren werden können, wie der Tiefbauamtsleiter Martin Fischer erläutert, muss das Rathaus über die neue Bahnunterführung von Süden her angefahren werden. Fischer rechnet mit einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr, sodass der Kreisverkehr Ende 2026 fertig wäre. Die Stadt erwartet Baukosten von rund 580 000 Euro. Zur Finanzierung sollen 188 000 Euro aus der Städtebauförderung beitragen.
Die Eislinger Planung verlegt die zentrale Nord-Südverbindung auf die Mühlbachtrasse, um die zentrale Bahnbrücke abreißen zu können. Das hat aber Folgen für den benachbarten Kreisverkehr am Place d‘ Oyonnax. Der wird zurückgebaut, voraussichtlich 2030. Nach Einschätzung der Stadtverwaltung funktionieren die beiden Kreisverkehre nebeneinander nicht. Es käme zu Stau.
Im Gemeinderat forderten Andreas Wahl (CDU) und Andreas Cerrotta (Freie Wähler) ein Parkplatzkonzept, weil durch die Bauten Parkplätze wegfallen, wie Wahl sagte. Cerrotta sieht sonst schwarz für die dortigen Praxen und Geschäfte. Der Verkehrsplaner Tobias Schwämmle sicherte zu, dass es ein „Gesamtkonzept für Parkplätze“ geben wird.
Stadt muss sich mit der Bahn abstimmen
Komplizierter und teurer als der Bau des Kreisels ist der Abbruch der Hauptstraßenbrücke, denn hier muss sich die Stadt mit der Deutschen Bahn abstimmen. Das führte schon zu Änderungen am Ablauf. Klar ist aber, dass jetzt der Zeitplan auf den Tag genau fixiert ist, weil sich der Abriss an den von der Bahn genehmigten Gleissperrpausen im März 2027 halten muss.
Die Bahn hat laut Fischer die Sperrzeiten geändert, die Pausen, in denen keine Züge durch Eislingen fahren, seien verkürzt. „Wir mussten umplanen“, berichtete der Chef des Tiefbauamts. Die Folge ist ein laut Sitzungsvorlage „deutlich komplizierteres und kostenintensiveres Bauverfahren“. Waren bei der Entwurfsplanung noch Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro berechnet worden, liegt der Preis nun bei 2,4 Millionen. Das ist aber noch nicht alles: Für Oberleitungsarbeiten und weiteren Bahngewerken steigen die errechneten Kosten von 177 000 auf 378 000 Euro. Den Abriss will die Stadt in den Jahren 2026 und 2027 mit insgesamt 3,3 Millionen Euro finanzieren. Sie erhält eine Co-Finanzierung aus der Städtebauförderung in Höhe von 60 Prozent der Abrisskosten.
Im Mai sollen die Abrissarbeiten vergeben werden
Der Zeitplan sieht vor, dass der Gemeinderat die Abrissarbeiten am 18. Mai 2026 vergibt. Der Leiter des Tiefbauamts schilderte im Gemeinderat die komplizierte Vorgehensweise beim Brückenabbruch. Erst müssen unter den verschiedenen Brückenteilen vor, nach und zwischen den Gleisen Stütztürme errichtet werden, die die Last der Fahrbahn tragen, wenn der Spannstahl durchschnitten wird, erläuterte Fischer.
Insgesamt ist die Brücke in fünf Felder mit einer Länge zwischen 31 und 42 Meter eingeteilt. Die gesamte Brücke wird im ersten Halbjahr 2027 entfernt. Zuerst kommen Anfang März 2027 der Überbau der Gleise 1 und 2 weg. Dann folgen Mitte März 27 die Gleise 3 und 4. Anfang Juni kommt das letzte Widerlager weg.
Keine Rückkehr von Ampeln
Neue Verkehrsführung
Wenn der Oyonnax-Kreisel abgebaut wird, muss der Verkehr zwischen der Hindenburg-, Haupt- und Schloss-Straße neu geregelt werden. Dazu gebe es Entwürfe, teilt der Eislinger Verkehrsplaner Tobias Schwämmle mit. Eine Rückkehr von Ampeln ins Eislinger Zentrum sei nicht vorgesehen. „Maßgebend für die Gestaltung der Kreuzung“ werde die Frage sein, ob der nördlich angrenzende Hauptstraßenabschnitt zu einer Fußgängerzone umgestaltet wird. Entsprechend wird es eine T-Kreuzung geben.
Engere Fahrbahn
Die Fahrbahn zwischen Hindenburg- und Schlossstraße soll enger und die Geschwindigkeit langsamer werden, um das Queren für Fußgänger und Radfahrer zu erleichtern. Eine Zufahrt auf den Schlossplatz werde es nur noch für die Ver- und Entsorgung geben, so der Plan. Die Gestaltung werde noch den Bürgern und im Gemeinderat vorgestellt.