Ihre Einsätze – hier bei einem Gartenhausbrand in Richtung Rommelshausen – werden die Fellbacher Einsatzleiter bald von einem neuen Domizil aus organisieren. Foto: Feuerwehr/Alexander Ernst

Fellbachs Gemeinderat billigt abgespeckten Verwaltungsvorschlag für geplanten Neubau im Osten. Baubeginn soll 2025 sein, die Fertigstellung wird für 2027 angepeilt. Die Präventionsstelle der Polizei kommt an einen anderen Ort.

In beeindruckender Stärke ist die Feuerehrdelegation auf den Zuschauerbänken im großen Saal des Fellbacher Rathauses gesessen. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen musste das Lokalparlament die von den Abteilungen bereits gewählten Kommandanten auch offiziell absegnen. Zum anderen hatten die Rätinnen und Räte eine weitreichende Entscheidung zu fällen – die offenkundig sehr zur Zufriedenheit auch des gut gelaunten Stadtbrandmeisters Christian Köder ausfiel: Einstimmig stellte sich das Gremium hinter den Vorschlag der Verwaltung, die auf 27 Millionen Euro taxierte neue Feuerwache ganz im Osten der Kernstadt auf den Weg zu bringen.

Suche nach Einsparpotenzialen

Gebilligt wurde in diesem Zusammenhang insbesondere die vom Amt für Hochbau und Gebäudemanagement ausgearbeitete Änderung des Raumprogramms, um auf diese Weise Kosten zu sparen. Denn durch die enormen Preissteigerungen im Bausektor in der jüngeren Vergangenheit stieg auch der prognostizierte Kostenrahmen auf fast 30,3 Millionen Euro. Auf der Suche nach Einsparpotenzialen hat die Fachabteilung im Rathaus in den vergangenen Monaten einige reduzierte Varianten ausgetüftelt. Bis vor Kurzem sollte die derzeit bereits im bisherigen Feuerwehrgebäude in der Innenstadt untergebrachte Präventionsstelle des Polizeipräsidiums Aalen, zuständig für den Rems-Murr-Kreis, auch im Neubau Unterschlupf finden. „Feuerwehr und Präventionsstelle bleiben im selben Gebäude“, hieß es etwa in einer Erklärung der Stadt vom November 2021 nach dem entsprechenden Gemeinderatsbeschluss. Die polizeiliche Präventionsstelle im Feuerwehrgebäude, das sei „eine Nutzung, die sehr gut funktioniert und den kommunalen Interessen in besonderer Weise entspricht“, äußerte sich damals der Erste Bürgermeister Johannes Berner äußerst positiv zu diesem Modell.

Diese Kooperation allerdings ist passé: Die Präventionsstelle kommt nicht in die Feuerwache. Außerdem wird auf die Tiefgarage verzichtet, stattdessen gibt es eventuell ein Parkdeck. Je nach detaillierter Ausführung könnten bei den zwei Varianten zwischen 3 und 3,8 Millionen Euro eingespart werden, um auf die jetzt vorgesehenen Gesamtkosten von rund 26 bis 27 Millionen zu kommen. Zur Begründung heißt es: „Die Flächenbereitstellung für die Polizei ist keine hoheitliche Aufgabe der Stadt.“ Wenn die Präventionsstelle dort untergebracht werde, werde Kapital gebunden, „das an anderer Stelle zur Realisierung von Pflichtaufgaben benötigt wird“.

An der Feuerwehr darf nicht gespart werden

Oberbürgermeisterin Gabriele Zull betonte, dass „wir nicht sparen wollen an unserer Feuerwehr“, und das sei mit der modifizierten Planung gewährleistet. Dass die jetzt vorgelegten Varianten mit der Feuerwehr abgestimmt wurden und dort positiv gesehen werden, konnte Köder in einem kurzen Statement bestätigen. Die Fraktionsredner wiesen ebenfalls auf die Wichtigkeit der Fellbacher Feuerwehr hin, diese könne ihre gute Arbeit mit der neuen Planung bestens fortsetzen. „Es ist die richtige Weichenstellung“, sagte etwa Franz Plappert (CDU). Er regte noch an, die Technik und die Atemschutzstrecke nun aus Lärmgründen sowie angesichts der Temperaturen im Untergeschoss unterzubringen. Zum Zeitplan erklärte Baudezernentin Beatrice Soltys, dass der Baubeginn im Jahr 2025 erfolgen soll, und „wir ganz grob bis 2027 fertig sein könnten“.

Das Polizeipräsidium Aalen verwies auf Nachfrage auf die bisherige „enge, konstruktive und äußerst vertrauensvolle Abstimmung mit der Stadt“. Die nun beendeten Pläne seien eigentlich „sehr gut“ und „passgenau“ gewesen, doch „wir müssen die Entscheidung der Stadt zur Kenntnis nehmen“. Allerdings habe das Präsidium „von Beginn an offen kommuniziert, dass in einem solchen Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden muss, dass dann die Prävention mit zwölf Personalstellen mittelfristig auch außerhalb von Fellbach örtlich verlagert werden könnte“.

Gemeinderat bestätigt Wahlen der Feuerwehr

Satzung
Die bereits in den Fellbacher Feuerwehrgremien erfolgten Personalentscheidungen wurden nun vom Gemeinderat einstimmig bestätigt. Dieses Prozedere ist in der Feuerwehrsatzung der Stadt so festgelegt.

Wahlen
Demnach wurden im März Stephan Idler mit 100 Stimmen, Rainer Lebherz mit 121 Stimmen und Marco Stiehl mit 108 Stimmen von 164 abgegebenen gültigen Stimmen zum wiederholten Male zu stellvertretenden Feuerwehrkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Fellbach gewählt. Bereits im Januar wurde bei der Mannschaftsversammlung der Abteilung Fellbach Stephan Idler mit 59 von 91 abgegebenen gültigen Stimmen zum Abteilungskommandanten der Abteilung Fellbach und Hansjörg Bürkle mit 72 von 91 abgegebenen gültigen Stimmen zum stellvertretenden Abteilungskommandanten in Fellbach gewählt.