Der Automobilkonzern will im Synergiepark die Daimler-City bauen. Foto: Christoph Kutzer

Der Automobilkonzern hat alle Genehmigungen für das Großprojekt an der Industriestraße im Gewerbegebiet Vaihingen-Möhringen zusammen. Das Unternehmen nennt einige Details, wie die neue Daimler-City aussehen soll.

Vaihingen/Möhringen - Urban, zugänglich und flexibel: Mit diesen Attributen umreißt Finanzvorstand Bodo Uebber die angestrebte Außenwirkung der auf vier Gebäude verteilten Büroflächen, die als Daimler-City im Synergiepark Vaihingen-Möhringen entstehen sollen. Von Dachbegrünung und parkähnlichen Flächen ist die Rede. Im Moment gleicht das Areal eher einer Mondlandschaft. Baumaschinen stehen auf dem 41 000 Quadratmeter messenden ehemaligen Gelände des Buchgroßhändlers Koch, Neff & Volckmar (KNV) zwischen Schockenried- und Industriestraße. In ausgehobenen Kratern sammelt sich Wasser. Das soll sich nun bald ändern. Ende Mai ist der Spatenstich für die Bauarbeiten geplant, die eigentlich schon Ende 2016 hätten beginnen sollen.

Daimler entnimmt Grundwasser

„Der Rückbau ist abgeschlossen. Die Bestandsgebäude sind inzwischen vollständig abgetragen“, gibt Unternehmenssprecherin Silke Walters Auskunft zum aktuellen Stand des Projekts. „Jetzt können die vorbereitenden Baumaßnahmen beginnen.“ Alle notwendigen Genehmigungen dafür liegen inzwischen vor. Auch die zuletzt ausstehende wasserrechtliche Erlaubnis zur Ableitung von Grundwasser in den Sindelbach ist mittlerweile erteilt. Für die Herstellung der Baugrube plant Daimler über eine Dauer von 21 Monaten Grundwasser zu entnehmen und nach vorheriger Reinigung in einer Grundwasserbehandlungsanlage in das Gewässer abzuführen.

Laut Angaben des Amts für Umweltschutz der Stadt Stuttgart wird es so zu einer Grundwasserentnahme von 157 680 Kubikmeter pro Jahr kommen. „Im Rahmen eines wasserrechtlichen Erlaubnisverfahrens musste geprüft werden, ob für das Vorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist“, so Lore Mauch, die bei der Behörde für Immissions-, Bodenschutz-, und Wasserrechtsfragen zuständig ist.

Enten ziehen ihre Runden

Ein wasserrechtliches Erlaubnisverfahren habe allerdings ergeben, dass „keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen“ zu erwarten seien. „Unter anderem wurde dabei berücksichtigt, dass das entnommene Grundwasser nach vorheriger Reinigung über den Sindelbach wieder in den Naturhaushalt eingespeist wird“, so Mauch weiter. „Zudem liegt das Vorhaben nicht in einem Schutzgebiet und die Schadstoffbelastungen des Geländes, die aus früherer gewerblicher Nutzung herrührten, wurden im Vorfeld der Baufeldfreimachung durch Aushubsanierung bereits weitestgehend entfernt.“ Aus den genannten Gründen ist eine weitergehende Umweltverträglichkeitsprüfung nicht erforderlich. Noch nutzen Enten das Nass in den ausgehobenen Gruben dazu, zwischenzulanden und ein paar Runden zu ziehen.

Damit dürfte bald Schluss sein. Nach dem Spatenstich wird es mit dem Projekt vorangehen. Ob der ursprünglich auf 2019 festgesetzte Termin für Fertigstellung und Bezug des neuen Bürokomplexes gehalten werden kann, bleibt abzuwarten.