Die Reichweite und die Ladeinfrastruktur hemmen die Kaufentscheidung. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

E-Autofahrer kommen günstiger weg: Einer Studie zufolge sind Elektroautos schon heute günstiger als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Trotzdem zögern viele Käufer.

Berlin - Elektroautos sind einer Studie zufolge schon heute oft günstiger im Betrieb als vergleichbare Verbrenner-Wagen. Im Durchschnitt beträgt der Kostenvorteil demnach zwölf Prozent, wie es in der Untersuchung des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft heißt, die AFP am Sonntag vorlag. Auch Modelle mit höherem Kaufpreis und größerem Wertverlust als ihr fossiles Pendant „können diesen Nachteil meist durch geringere Betriebskosten sowie oftmals geringere Werkstatt- und Fixkosten wettmachen“, heißt es in der Expertise.

Der finanzielle Vorteil sei aber noch so gering, dass er andere Hemmnisse bei der Kaufentscheidung - wie etwa die Reichweite und die Ladeinfrastruktur - „offensichtlich meist nicht ausgleichen kann“, heißt es in der Studie weiter. Die Auswirkung der erhöhten Kaufprämie von nunmehr 6000 Euro bei einem Kaufpreis bis zu 40.000 Euro beziehungsweise 5000 Euro bei dem Preis von bis zu 65.000 Euro für E-Fahrzeuge wurde mit eingerechnet. Der absolute Kostenvorteil beträgt über fünf Jahre zwischen 720 Euro beim BMW i3s und 24.540 Euro beim Tesla Model 3. 

Erhöhung des Zuschusses auf 6000 Euro

Für die Untersuchung wurden sechs Autopaare - jeweils ein reines Elektroauto und ein Verbrenner - aus fünf Fahrzeugsegmenten unter die Lupe genommen, die bezüglich Größe, Ausstattung und Motorisierung vergleichbar sind. Über die Studie hatten zunächst die „Saarbrücker Zeitung“ (Montagsausgabe) und das „ARD-Hauptstadtstudio“ berichtet.

„Gerade nach der Erhöhung des Zuschusses auf 6000 Euro beim Kauf eines Elektroautos sind die Kostenvorteile über alle Fahrzeugklassen sehr deutlich“, sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer zu AFP. „Die Batterien werden immer leistungsfähiger und langlebiger.“ Die Ladeinfrastruktur müsse verbessert und das Abrechnungsverfahren beim Stromladen müsse vereinheitlicht werden. 

„Die Menschen müssen sehen, dass das Laden eines Autos kein Problem mehr, sondern im Gegenteil genauso einfach wie Tanken heute ist“, fügte Krischer hinzu. Dazu brauche es endlich an allen größeren Pendlerparkplätzen, Tiefgaragen und Parkhäusern genug Ladesäulen.