Nach einem Großeinsatz wegen eines bisher unbekannten Reizgases in Singen dauern die Ermittlungen an. Die Polizei prüft einen Zusammenhang mit einem zweiten Vorfall.
Nach dem Austritt eines bislang unbekannten Reizgases in der Innenstadt von Singen (Landkreis Konstanz) mit drei Leichtverletzten und weiteren rund 20 Betroffenen laufen die Ermittlungen. Unklar ist noch, um welchen Stoff es sich handelt und woher dieser stammt.
Der am Donnerstagmittag in einer Tiefgarage ausgetretene Stoff stelle aber keine besondere Gefahr dar und sei unter anderem nicht nervenschädigend, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. Die Feuerwehr habe bei ihren Messungen auch festgestellt, dass es sich nicht um einen sogenannten Kampfstoff handelt. Also um Substanzen, die etwa in militärischen Auseinandersetzungen als Waffen eingesetzt werden.
Zwei Männer vorläufig festgenommen
Die drei Leichtverletzten, darunter ein Polizeibeamter, erlitten laut dem Sprecher Haut- oder auch Atemwegsreizungen. Weitere rund 20 Menschen erlitten zwar leichte Atemwegsreizungen, seien aber nach derzeitigem Stand nicht verletzt worden, sagte er weiter. Demnach zeigte keiner der Betroffenen Vergiftungserscheinungen.
Bereits am Donnerstagvormittag war es zu einem Vorfall mit einem ebenfalls zunächst nicht identifizierten Reizstoff gekommen: Zwei vermummte Täter betraten laut Polizei eine Anwaltskanzlei, versprühten dort das Gas und flüchteten anschließend. Im Laufe des Donnerstags wurden zwei Männer im Alter von 21 und 36 Jahren vorläufig festgenommen.
Die Polizei prüft, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfälle gibt. Die beiden Männer sollen im Rahmen der weiteren Ermittlungen vernommen werden.