Die Stuttgarter Polizei zeigt stärkere Präsenz in der Innenstadt – doch zu einem Großeinsatz am Wochenende gibt es völlig unterschiedliche Versionen Foto: dpa

Die Polizei spricht von tumultartigen Szenen mit mehreren Verletzten vor und in einem Stuttgarter Club. Was aber genau in der Nacht auf Sonntag passiert ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

Stuttgart - Eine kurdische Jugendgruppe mit 50 bis 70 Mann will eine türkische Partyveranstaltung aufmischen: Von dieser Bedrohungslage ging die Stuttgarter Polizei nach einem Anruf am frühen Sonntagmorgen aus. Daraufhin rückte ein Großaufgebot aus. 50 Beamte eilten zum Club Mash ins Bosch-Areal. Doch dass es tatsächlich eine Gang gegeben hat, ist eher unwahrscheinlich – und darüber, was vor dem Club wirklich eine Eskalation ausgelöst hat, gibt es völlig unterschiedliche Meinungen.

Laut Polizei mussten die Beamten im Inneren des Clubs bei einer Schlägerei zwischen vier bis fünf Beteiligten eingreifen. In der Folge hätten sich in einem Zelt vor dem Eingang Prügeleien mit „tumultartigen Szenen“ abgespielt. Dabei sei die Lage selbst mit Pfefferspray nicht zu beruhigen gewesen. Die Täter hätten sogar versucht, mit Heizstrahlern aufeinander loszugehen. „Die hätten sich die Köpfe eingeschlagen“, sagt ein Polizeisprecher. Man habe schließlich in Absprache mit den Organisatoren die Feier beenden müssen, um Ruhe zu schaffen. Das komme nur sehr selten vor.

Veranstalter erheben Vorwürfe gegen die Polizei

Die Veranstalter sehen das allerdings ganz anders. Im Club habe es keine Vorkommnisse gegeben, sagen sie. Auch über eine kurdische Gang habe man keinerlei Informationen. Stattdessen sei vor dem Eingang auf einmal das Großaufgebot der Polizei aufgetaucht. Während eines Gesprächs mit den Veranstaltern sei es im Freien zu einer kleineren Auseinandersetzung unter Gästen gekommen. Die Polizei habe daraufhin sofort Pfefferspray eingesetzt und damit auch viele unbeteiligte Besucher verletzt. Erst dadurch sei es zu einem Durcheinander gekommen.

Während die Polizei weiter davon ausgeht, dass eine gefährliche Lage bestanden hat, glauben die Veranstalter, ein zuvor des Clubs verwiesener Gast könnte das Gang-Gerücht gestreut oder bei der Polizei angerufen haben, um den Einsatz auszulösen.