Dramatische Szenen bei Dresden Foto: dpa-Zentralbild

Ein ehemaliger Bundeswehrsoldat soll in Dresden eine Rentnerin getötet haben. Auf der Flucht vor der Polizei verschanzt sich der bewaffnete Tatverdächtige auf einem alten Kasernenareal. Die Polizei rechnet mit einem Einsatz bis in den Morgen.

Dresden/Königsbrück - Bei dem mutmaßlichen Gewalttäter, der sich derzeit in der Nähe von Königsbrück bei Dresden verschanzt hält, handelt es sich um einen 33-jährigen ehemaligen Bundeswehrsoldaten, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Zwei Versuche, mit ihm zu verhandeln, seien bislang gescheitert. Die Polizei richte sich auf einen Einsatz bis in den Morgen ein.

Auf der Flucht vor der Polizei hat sich ein mutmaßlicher Gewalttäter in Sachsen in einem alten Garnisonsgebäude verschanzt und mehrere Schüsse abgefeuert. Der Polizei gelang es auf dem Gelände 30 Kilometer nordöstlich von Dresden am Montag über Stunden nicht, den 33 Jahre alte Sportschütze zu stellen. Der Mann steht im Verdacht, in Dresden seine 75 Jahre alte Nachbarin getötet zu haben. Die Rentnerin war am Samstag mit mehreren Messerstichen tot in ihrer Wohnung gefunden worden.

Aus dem Garnisonsgebäude in der Königsbrücker Heide eröffnete der Mann am Montag mehrfach das Feuer. Dabei erlitt ein Polizeibeamter eine Schussverletzung am Arm. Zudem wurde ein Diensthund beim ersten Zugriffsversuch von einem Projektil getroffen.

Am Montagvormittag hatte eine Polizei nach Zeugenhinweisen das Areal der ehemaligen Kaserne ins Visier genommen und weiträumig abgesperrt. Anwohner hatten an dem Waldstück ein weißes Fahrzeug gesehen: Mit dem Verdächtigen war auch ein weißer Wagen mit Kamenzer Kennzeichen zur Fahndung ausgeschrieben.

Mehrere Waffen festgestellt

Seit Montagmorgen riegelten die Sicherheitskräfte das Waldgebiet in Königsbrück in der Oberlausitz ab. Über dem Areal kreisten Hubschrauber. Am Nachmittag hatten Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) das Erdgeschoss gesichert und versuchten, weiter in das unbewohnte Haus vorzudringen. Insgesamt waren rund 200 Polizisten aus Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie der Bundespolizei im Einsatz.

Bereits vor einigen Tagen hatte es in der Wohnung des Gesuchten einen Polizeieinsatz gegeben. Nachbarn hatten die Beamten alarmiert, weil der 33-Jährige im Alkoholrausch randalierte. Der Mann war wegen aggressiven Verhaltens für eine Nacht in Gewahrsam genommen worden.

Der Polizei zufolge wurden in der Wohnung zudem mehrere Waffen festgestellt und vorsorglich in Verwahrung genommen. Der 33-Jährige ist Sportschütze und hat eine Waffenbesitzkarte für die Waffen. Die Waffenbehörde der Stadt Dresden sei über das Vorkommnis informiert worden.