Wasser marsch: Wenn die Batterie im Unterboden eines Elektroautos erst einmal brennt, helfen oft selbst große Wassermengen nicht. Foto: Feuerwehr Reutlingen

Riesige Badewannen, um brennende Elektroautos zu versenken? Das ist kein Hirngespinst, sondern die sicherste Art der Brandbekämpfung. Die Feuerwehr sieht noch viel Informationsbedarf.

Stuttgart - Noch gibt es keine aussagekräftigen Statistiken über Brände von batteriegetriebenen Autos. Doch klar ist: Mit der wachsenden Zahl solcher Fahrzeuge wird das Thema für die Rettungskräfte immer wichtiger. „Elektrobrände bringen Schwierigkeiten für uns mit sich“, sagt der Stuttgarter Feuerwehrchef und Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Frank Knödler. „Wir hatten schon Brände, die mit einfacher Löschtechnik schwer zu löschen gewesen sind.“

Das liegt daran, dass die Batterien meist im Unterboden verbaut sind. „Dort kommen wir mit dem Löschwasser aber kaum ran“, so Knödler. Die Feuerwehr setzt deshalb soviel Wasser ein wie möglich. Doch manchmal hilft nicht einmal das. „Ideal wäre es, das Auto mit einem Kran in eine gigantische Badewanne zu setzen und komplett zu fluten“, sagt Knödler. Solche Methoden gibt es bei den Herstellern bereits, etwa bei Porsche. Und auch die Feuerwehr hat bei einem Einsatz in Reutlingen schon einmal eine zufällig auf dem Gelände stehende Metallmulde geflutet und ein Auto darin versenkt.

Hohe Temperaturen auch noch viel später

Auch nach dem Löschen eines Brandes herrschen im Fahrzeug oft noch Temperaturen, die ein Wiederaufflammen ermöglichen. „Wir empfehlen deshalb eine Lagerung im Freien auf befestigtem Untergrund und weit weg von allem Entzündlichen“, sagt Thomas Egelhaaf, Leiter der Landesfeuerwehrschule. Die bildet zahlreiche Retter in Sachen neue Antriebe weiter. In Arbeitskreisen sind zudem die Hersteller vertreten.

Die betonen, dass Elektrofahrzeuge grundsätzlich genauso sicher sind wie Autos mit konventionellem Antrieb. Die Prüfungen gingen sogar weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Das bestätigt auch der ADAC. Brenne allerdings erst einmal die Batterie, sei sie „nur schwierig löschbar“.