Ein Fußballer des TSV 1899 Benningen hat seinen Zusammenbruch bei einem Testspiel am Samstag trotz sofortiger Reanimation nicht überlebt. Die genaue Todesursache ist noch unklar.
Das Sprechen fällt Marcel Storz sehr schwer. Der Sportliche Leiter des TSV 1899 Benningen kämpft am Telefon mit den Tränen, als er die traurige Nachricht überbringt: „Unser Spieler hat es nicht geschafft und ist am frühen Montagnachmittag im Klinikum Ludwigsburg gestorben.“ Teile der Mannschaft des Fußball A-Ligisten haben sich noch von ihm verabschiedet, dann wurden die Maschinen abgeschaltet und der junge Mann für hirntot erklärt. Mitten im Leben hat das Herz des Auszubildenden aufgehört zu schlagen. Er wurde nur 19 Jahre alt.
Es war eine Tragödie, die sich am Samstagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz in Benningen beim Testspiel gegen den TV Möglingen abgespielt hat. Der Mittelfeldspieler bricht auf dem Feld zusammen. Ein Spieler der Möglinger, der bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, und zwei Benninger Spieler beginnen sofort mit der Reanimation und setzen auch einen vereinseigenen Defibrillator ein. Sie werden dabei am Telefon von der Notfallzentrale angeleitet.
Aus dem Koma nicht mehr erwacht
Der Notarzt trifft kurz darauf ein und der in Korntal-Münchingen lebende junge Mann wird ins Krankenhaus nach Ludwigsburg gebracht. Der Zustand war schon da kritisch. Aber noch gab es Hoffnung auf ein gutes Ende. Die Ärzte kämpften vergeblich um das Leben des 19-Jährigen. Er fiel in ein Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Der Verein trauert. „Das wirft einen um, wir sind immer noch geschockt“, sagt Marcel Storz. Er beschreibt den Mittelfeldspieler mit den Dreadlocks als „ruhigen, zurückhaltenden und klugen Jungen“, der in der Hinserie 13 Spiele absolviert und zwei Tore geschossen hat. Storz kennt ihn ein bisschen besser, weil er nach dem Ausscheiden von Tobias Büttner als Coach die Mannschaft in der Hinserie einige Partien als Trainer betreut hat. Im Krankenhaus ist ein guter Freund nicht von der Seite des jungen Spielers gewichen, weil dessen Familie im afrikanischen Benin lebt. Die Eltern hat die traurige Nachricht inzwischen erreicht.
Den Vereinen wird Hilfe angeboten
Der Tod auf dem Rasen ist im Fußball kein neues Phänomen – aber medizinisch oft rätselhaft. Auch bei dem 19-Jährigen steht die genaue Todesursache noch nicht fest. Die Mannschaften und der Trainer müssen das Erlebte jetzt erst einmal verarbeiten. „Es war gut, dass uns am Samstag gleich Notfallseelsorger betreut haben. Aber da haben wir alle noch gehofft, dass es positiv ausgeht“, sagt Marcel Storz. Jetzt müsse man sehen, wie man den Betroffenen, die bei der Begegnung dabei waren, individuell helfen könne. Ingo Ernst, der Vorsitzende beim Bezirk Enz/Murr, rät den beiden Vereinen, unbedingt Hilfe anzunehmen: „Der Fußballverband würde dabei finanziell unterstützen, das nimmt auch uns sehr mit.“
Für Marcel Storz ist die Situation nicht ganz neu: Vor sechs Jahren ist schon einmal ein Spieler des Clubs mit nur 33 Jahren an einem Herzinfarkt am Tag nach einer Partie plötzlich verstorben. Aber wenn so ein junger Mensch gehen müsse, hätte das nochmals eine andere Dimension, sagt Storz. Am Samstag steht die Faschingsparty auf dem Programm, die er nicht absagen will: „Wir werden den Erlös den Hinterbliebenen spenden.“