Am Tag danach ist das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Foto: Eva Schäfer

Durch das verheerende Feuer in Schorndorf sind vier Menschen und mehrere Firmen obdachlos geworden. Für sie beginnt die schwierige Suche nach einem Ausweichquartier.

Nach einer Explosion und einem Großbrand in einem Wohn- und Geschäftsgebäude in Schorndorf am Sonntag läuft nicht nur die Suche nach der Ursache des Feuers, sondern auch die der betroffenen Menschen und Firmen nach einem neuen Obdach. Am Montag haben sich Betroffene sowie Vertreter der Gebäudeeigentümer, der Schorndorfer Stadtverwaltung und der Stadtwerke bei einem Vor-Ort-Termin ausgetauscht. „Von den zehn Unternehmen im Gebäude sind fünf aufgrund von Brand- oder Wasserschäden stark betroffen“, so Dominique Wehrle, der Pressesprecher der Stadt Schorndorf.

 

Mutter mit zwei Teenagern ist von dem Großbrand betroffen

Der Besitzer des Gebäudes ist die Immobilienfirma Krall aus Bayern. Deren Mitarbeiterin Regina Wörner berichtet, insgesamt vier Bewohner des zerstörten Gebäudeteils würden jetzt eine neue Bleibe suchen. „Darunter ist auch eine Frau mit zwei Teenagern – die wurden im Schlafanzug und barfuß aus dem brennenden Gebäude geholt“, sagt Wörner. Auch die Firmen hat es schwer erwischt. „Bei denen, die im Gebäude untergebracht waren, war nichts zu retten.“

Vor allem die Räume und das Inventar eines Cafés, einer türkischen Gemeinde, eines Firmenlagers sowie einer Firma für Sicherheitstechnik, einer Physiotherapie-Praxis und eines Blumenhändlers seien durch das Feuer zerstört worden. Ganz herumgesprochen hat sich das ganze Ausmaß des Schadens offenbar noch nicht: Mindestens ein Patient war am Montag vor Ort, um einen Termin zur Physiotherapie wahrzunehmen – und stand vor einem zerstörten Gebäude.

Großbrand in Schorndorf: Benachbarte Firmen ebenfalls betroffen

Doch die Firmen und Bewohner aus dem zerstörten Gebäudeteil sind nicht die Einzigen, die unter den Folgen des Brandes leiden. Auch direkt benachbarte Unternehmen können nicht weitermachen. „Derzeit gibt es in dem Gebäudekomplex keinen Strom, keine Heizung und kein Wasser“, sagt Wörner. Das ganze Sortiment eines Bekleidungsgeschäfts stinke nun nach Rauch.

Um die betroffenen Firmen zu unterstützen, wird laut Stadtsprecher Wehrle die städtische Wirtschaftsförderung nun in Einzelgesprächen „spezifische Notwendigkeiten klären“. Anschließend gelte es, Kontakte oder Ausweichflächen zu vermitteln und Hilfsangebote zu koordinieren. „Firmen, die betroffene Unternehmen unterstützen möchten oder freie Ausweichflächen anbieten können, können sich an die Wirtschaftsförderung wenden“, so Dominique Wehrle. Dies sei beispielsweise unter der E-Mail-Adresse wirtschaftsfoerderung@schorndorf.de möglich.

Firmen und Praxen suchen jetzt ein Ausweichquartier

Die orthopädische Remstalpraxis war laut einem Bericht der Waiblinger Kreiszeitung erst zwei Wochen vor dem Brand in Betrieb gegangen. Immerhin scheint für die Praxis ein provisorisches Quartier gefunden zu sein: Auf ihrer Webseite geben Dr. Kai Charles Täubel und Matthias Dzieniszewski bekannt, dass sie in der Werderstraße 27 unterkommen werden. „Wir arbeiten nun am vorläufigen Wiederaufbau unserer Praxisräume und informieren Sie schnellstmöglich, sobald unsere Praxis wieder zur Verfügung steht“, schreiben die beiden auf ihrer Webseite. Bis dahin übernimmt ein Medizinisches Versorgungszentrum in Waiblingen die Vertretung.