17 Frauen sind bei dem Brand ums Leben gekommen. Foto: dpa

Moskaus Wirtschaft lebt von Hunderttausenden billiger Arbeitskräfte aus allen Teilen der Ex-Sowjetunion. Ein Brand in einer Druckerei bringt vielen Arbeitsmigrantinnen den Tod.

Moskau - Ein Großbrand in einer Moskauer Druckerei ist für 17 junge Frauen zur tödlichen Falle geworden. Die meisten waren Wanderarbeiterinnen aus der Ex-Sowjetrepublik Kirgistan, nach korrigierten Angaben vom Sonntag hatten drei der Opfer die russische Staatsbürgerschaft. Wie Augenzeugen berichteten, löste der Kurzschluss in einer Leuchtröhre am Samstagmorgen den Brand aus.

Farben und Papier hätten Feuer gefangen, sagte ein Druckereiarbeiter der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“. Dann sei dichter Rauch in die oberen Stockwerke gezogen. Dort lagen Umkleideräume, in denen wegen des Schichtwechsels viele Frauen waren. „Sie waren in einer Umkleide und konnten sie nicht verlassen. Der Rauch hat ihnen den Weg versperrt“, sagte Abdygan Schakirow, ein Sprecher der Kirgisen in Moskau. Auch die Behörden gingen von dem Kurzschluss als Ursache aus, nachdem sie anfangs Brandstiftung nicht ausgeschlossen hatten.

Kirgistan ist ein Gebirgsland in Zentralasien. In Moskau verdienen Hunderttausende Arbeitsmigranten aus den armen Teilen der früheren Sowjetunion den Lebensunterhalt für ihre Familien. Sie leben in dürftigen Verhältnissen. Während anfangs vor allem Männer zur Arbeit nach Russland gingen, sind in den letzten Jahren auch viele Frauen nachgezogen. Unklar blieb, ob die Kirgisinnen Arbeitsverträge hatten.

An der Unglücksstelle im Nordosten der russischen Hauptstadt versammelten sich am Samstag viele Trauernde, um ihr Mitgefühl für die Opfer auszudrücken. Die Feuerwehr setzte 140 Mann ein, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Von vier Verletzten im Krankenhaus starb eine Frau, drei wurden am Sonntag noch behandelt.