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Am vorletzten Samstag veranstaltete die Stadtkapelle Musikverein Großbottwar die diesjährige Ausgabe ihrer Konzertreihe „Winterklänge“ mit einem gelungenen Konzertabend. Dieses fand wie immer in den Räumlichkeiten der Bottwartaler Winzer statt. Zu Beginn des Abends begrüßte der 1. Vorsitzende Markus Brosi die anwesende „Reisegruppe“, wie er die Gäste nannte, zur Abfahrt der geplanten musikalischen Reise unter dem Motto „Eine Reise von Wien nach Havanna“.

Den Beginn des Konzerts besorgte der Musikverein-Nachwuchs unter der Leitung von Dirigent Jens Heim, welcher dabei einen bunten Mix aus junger Konzertliteratur präsentierte. Das Jugendorchester spielte „Astronomica“ des US-Amerikaners Michael Story sowie „Toro Piscine“ von Luigi di Ghisallo, der in Blasmusikkreisen bestens bekannt ist unter seinem bürgerlichen Namen Kees Vlak. Es folgte die Titelmelodie aus „The Mandalorian“, dem bekannten Star-Wars-Ableger, aus der Feder des schwedischen Komponisten Ludwig Göransson. Anschließend ergänzte die Stadtkapelle die jugendlichen Musiker zu einem großen, gemeinsamen Orchester. In großer Besetzung präsentierten sie die Klangsinfonie „Mountain Wind“, womit der Komponist Martin Scharnagl den nächtlichen Alpenwinden, die leise von den Bergen in die Täler gleiten, und seiner österreichischen Heimat ein kleines musikalisches Denkmal gesetzt hat.

 

Nach einer kurzen Pause, die die Gäste zur Stärkung nutzen konnten, nahm dann die Stadtkapelle ihren Platz auf der Bühne ein. Wie bereits im Vorjahr übernahmen Friedemann Kuttler und Dirigent Jürgen Pantle im Wechsel die Moderation, mit der sie kurzweilig und charmant durch den weiteren Abend unter dem Motto „Eine Reise von Wien nach Havanna“ führten.

Den Beginn der Reise machte die „Vienna Festival Music“ des niederösterreichischen Komponisten Otto Martin Schwarz, die er im Auftrag der Stadt Wien schrieb. Danach begeisterte die Stadtkapelle ihr Publikum mit Auszügen aus Franz Lehárs Erfolgsoperette „Die Lustige Witwe“, die als Paradebeispiel für die „Silberne Ära“ der Wiener Operette gilt. Im Anschluss stand abermals ein Werk von Otto M. Schwarz auf dem Programm, der mit „In Nomine“ die Geschichte einer Abtei im Saarland lautmalerisch vertonte, von düsteren Zeiten im Mittelalter mitsamt Hexenverbrennungen bis hin zu ihrer Zerstörung durch die Franzosen unter Napoleon.

Mit der Titelmusik aus der Filmreihe „Mission Impossible“ des Argentiniers Lalo Schifrin, rhythmisch sehr fordernd mit ständigen Taktwechseln, begann die weitere Mission ganz im Stile von Tom Cruise. Mit Freddie Mercurys „Bohemian Rhapsody“ der Band Queen folgte sogleich der nächste allseits bekannte Welthit, den das Publikum mit viel Applaus bedachte. Die Reise ging danach ihrem Ziel entgegen, erklang doch mit Camila Cabellos Ode an ihre kubanische Heimatstadt „Havanna“ aktuelle Popmusik im sinfonischen Gewand eines Blasorchesters. Hier konnte insbesondere die personell verstärkte Percussion-Gruppe glänzen. Den Abschluss des offiziellen Konzertprogramms besorgte das feurige Trompeten-Solo über die Sage von „Macarena“, das von Marc Miller gekonnt und technisch höchst versiert vorgetragen wurde.

Nach begeisterten Jubelrufen des Publikums folgte mit der Zugabe noch eine kleine Premiere. Nochmals gemeinsam präsentierten Jugendorchester und Stadtkapelle „Ein Leben lang“ der Schweizer Gruppe „Fäaschtbänkler“ in einem eigenen Arrangement der Stadtkapelle, das somit seine Erstaufführung erlebte und sonst nirgendwo zu hören ist. Beginnend in der originalen Oberkrainer-Besetzung unter anderem mit Akkordeon und Gitarre setzte später das ganze Orchester ein und auch der Text des Originals wurde lautstark von den Musikern intoniert. Angesteckt vom Gesang der Orchestermitglieder sang das Publikum begeistert mit und wurde somit selbst Teil der musikalischen Aufführungen. Nach stehenden Ovationen verabschiedete der Musikverein dann sein Publikum in den weiteren Abend.

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