Das Klassenzimmer erhält einen Digitalisierungsschub. Foto: Werner Kuhnle

Mithilfe der Ferry-Porsche-Stiftung lernen Großbottwarer Grundschüler das Programmieren per Tablet. Damit soll der MINT-Unterricht gefördert werden.

Großbottwar - Offenbar lohnt es, das Glück herauszufordern und dafür aktiv zu werden. Das hat sich im Fall der Großbottwarer Wunnensteinschule gezeigt. Die Bildungseinrichtung, die ohnehin die Nase stets im Wind hat, was das Einrichten neuer Techniken sowie spezielle Förderangebote für Schulkinder betrifft, wurde nun bei der Ferry-Porsche-Stiftung mit einem großzügigen Betrag berücksichtigt. Genutzt wird das Geld, damit schon Grundschüler grundlegende Funktionen des Programmierens mit Tablet erlernen.

Rektorin: nachhaltig angelegtes Geld

„Wenn ich dabei nur ein Item vergesse, dann funktioniert das Ding nämlich nicht“, erklärt Rektorin Uta Schwarz, die sich völlig begeistert davon zeigt, dass die Schule – statt statt der beantragten fünftausend Euro – den Betrag von 15 000 Euro Fördergeld bekam. „Jetzt haben wir die Chance, es richtig gut zu machen“, erklärt Schwarz, die sagt, dass aktuell 14 Bausätze Lego Education Spike Essential für eine ganze Klasse beschafft wurden, damit im MINT-Unterricht Zweit, Dritt- und Viertklässler sinnvoll daran arbeiten können. Bei rund 300 Euro pro Kasten kommen rasch größere Beträge zusammen. Ziel ist die Implementierung des einfachen Programmierens mit Hilfe von Lego Education und Robo Wunderkind. Damit wollen die Pädagogen die Kinder in Großbottwar für Technologie und Wissenschaft begeistern und auch für die Zukunft an den weiterbildenden Schulen rüsten.

Mit dem Robotik-Baukastensystem können die Grundschüler in nur wenigen Minuten Roboter bauen und damit spielerisch programmieren lernen, experimentieren und mühelos in die MINT-Welt eintauchen. „Das ist kein Leuchtturmprojekt“, betont die Schulleiterin, „sondern nachhaltig angelegtes Geld“. Bisher verfügte die Schule über je acht Baukästen Lego Education WeDo 2.0 und damit über eine Ausstattung für lediglich 16 Schülerinnen und Schüler, da paarweise gearbeitet wird.

Lehrer und Schüler Einführungen in die Technik

Mit Hilfe der Fördergelder aber konnten nun weitere 14 Bausätze angeschafft werden. Der Bausatz wird in einer Aufbewahrungsbox mit Sortierschalen und Aufklebern geliefert und enthält Smarthub (das Steuerungselement der Modelle), Motor, Bewegungs- und Neigungssensor sowie viele verschiedene Lego Bauteile. Die zugehörige Software eignet sich für PCs und Tablets und besitzt eine einfache, kindgerechte Programmierumgebung, die mit Drag & Drop-Funktion ausgestattet ist.

„Zusätzlich wurde der Bestand an Tablets aufgestockt, um ein effektives Arbeiten zu gewährleisten“, so die Schulleiterin. Das gesamte Kollegium der Schule wurde zudem geschult. In Schüler-Workshops werden nun auch die Kinder in etwa 90 Minuten andauernden Schulungen trainiert. Das Equipment soll auf spielerische Weise die eigene Kreativität, das Denkvermögen und die Problemlösefähigkeit der Kinder fördern.

Studenten begleiten das Projekt wissenschaftlich

Durch das Konstruieren und Programmieren von Modellen, das Experimentieren und Entwickeln eigenständiger Lösungen können sie obendrein naturwissenschaftliche und technische Themen des Lehrplans erarbeiten. Künftig sollen die Schulungen dann alljährlich stattfinden.

In die Software integriert sind auch die Unterrichtsmaterialien, die 17 Projekte zu den Themen Technik, Naturwissenschaften, Biologie und Umwelterziehung enthalten sowie weitere hilfreiche Materialien für Lehrkräfte. Unterstützung bekommt die Schule außerdem durch Studierende der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, die den Prozess wissenschaftlich begleiten.