Sally Grayson fiebert der Veröffentlichung der neuen Platte entgegen. Foto: Markus Merkle

Sängerin Sally Grayson spricht im Interview über die neue Black-Swift-Platte, die im Juli ihre Release-Party erlebt.

Großbottwar - Sally Grayson, ehemalige Teilnehmerin der Sat1/ProSieben-Castingshow „The Voice of Germany“ feiert mit ihrer Band Black Swift im Juli die Veröffentlichungsparty von „See me human“. Im Interview berichtet die in Winzerhausen lebende Sängerin davon, was es bedeutet, die Show am Laufen zu halten.

Sally, dieser Tage gehen die Einladungen für die Veröffentlichungsparty eures neuen Albums „See me human“ raus. Was ist das für ein Gefühl?
Sehr spannend und kaum zu glauben. Vor allem, weil es bis dahin immer weniger Tage werden (lacht). Die Zeit verfliegt fast zu schnell für alles, was noch zu tun ist. Aber ich freue mich riesig auf den Moment und bin super gespannt, ob und wie die Platte von den Fans angenommen wird.
Bislang kennt niemand außer der Band die fertig abgemischte Scheibe. Wie ist dein persönlicher erster Eindruck von der Platte?
„See me human“ ist eine intensive und kraftvolle Erfahrung. Nichts, was man als Hintergrundmusik laufen lassen sollte. Die Lieder erinnern uns daran, die Welt zu erkunden und fordern uns dazu auf, uns als das wahrzunehmen, was wir sind: Menschen – jeder einzelne wertvoll und wert, geliebt zu werden! „See me human“ handelt auch von schweren Themen wie Waffengewalt, Flüchtlingskrise oder Diskriminierung, zeigt uns aber einen Ausweg hin zu Frieden, Hoffnung und Gerechtigkeit.
Wie verlief die letzte Produktionsphase? Wie stressig ist derzeit dein Alltag?
Die letzte Zeit war sehr viel los. Und auch wenn wir schon viel geschafft haben, gibt es noch jede Menge zu tun. Ich fürchte fast, das hört nicht auf (lacht). Das Leben als selbstständige Musikerin und Künstlerin bedeutet eben mehr, als auf der Bühne zu stehen und Konzerte zu spielen. Wer sich an unserer Crowdfunding-Kampagne beteiligte, hatte ja die Auswahl zwischen einer CD, einer LP, einem Kunstmagazin, Kollagen und einer Kassette – das alles zu produzieren war und ist viel Arbeit. Aber kein Grund zu klagen, schließlich liebe ich diese Arbeit, auch weil sie unheimlich viel Kreativität freisetzt.
Ihr habt ja nicht nur in Deutschland produziert, sondern auch in deiner Heimat USA. Wie verlief die Zusammenarbeit über den großen Teich hinweg?
Nachdem wir aus dem Studio in Dresden zurück waren, haben wir die Lieder zum Mischen zu Gabriel Sullivan von Dust & Stones Recording nach Tucson, Arizona geschickt. Er hat uns seine Vorschläge zurückgeschickt und wir haben ihm unsere Änderungswünsche geschrieben. Am Ende hatten wir eine Version, mit der wir uns alle gut gefühlt haben. Dann gingen die Songs zurück zu Arno Jordan ins Schloss Rohrsdorf, der seinerseits unterschiedliche Versionen zurückschickte. Erst als alles gepasst hat, haben wir die Produktion von CD, LP und Kassette in Auftrag gegeben.
Das stelle ich mir allerdings auch nicht so einfach vor . . .
Ich habe viel Zeit investiert, die beste Vinyl-Presserei zu finden. Vor der Produktion musste das Plattencover entworfen werden. Dann fing für die CD quasi all das nochmal von vorne an. In dieser Woche habe ich das Magazin gestaltet, das die Texte aller Lieder beinhaltet samt passender Collage zu jedem Song. An den Bildern arbeite ich schon seit Monaten. Eine Besonderheit ist die mittlere Doppelseite, die ein Protestplakat enthält. In der Zwischenzeit musste ich Poster, Flyer und Sticker entwerfen und drucken lassen, die auf die Veröffentlichungsparty hinweisen. Und nicht zuletzt habe ich nebenbei sogar noch ein Musikvideo von unserem vorherigen Album veröffentlicht. Dazu haben uns Fans kurze Clips eingeschickt, auf denen sie selbst dabei zu sehen sind, wie sie ein Plakat hochhalten. Darauf steht „Love is love“. Außerdem ging viel Zeit dafür drauf, unsere bevorstehende USA-Tour zu buchen. Und die To-Do-Liste ist noch lange nicht abgearbeitet.
Hattest du bei alldem Hilfe?
Glücklicherweise ist Black-Swift-Gitarrist David Arzt auch ein professioneller Grafikdesigner, der alles zur Druckreife gebracht hat. Und ich bin sehr dankbar, eine Agentur zu haben, die dabei hilft, das Album zu promoten. Also Leute, wenn ihr einen Musiker auf der Bühne seht und ihr denkt, das macht einen riesen Spaß – und das tut es – glaubt mir: Diesen Traumjob am Laufen zu halten, verursacht hinter der Bühne auch richtig viel Arbeit!
Wer sich an eurer Crowdfunding-Kampagne beteiligte, findet die CD oder die LP ja automatisch im Briefkasten. Wie können alle anderen das Werk beziehen?
Ja, die Pakete werden verschickt, sobald alles fertig ist. Alle, die sich an der Kampagne beteiligt haben, werden eine Woche vor der Veröffentlichung einen Link zum Download bekommen. Nach der Veröffentlichung sind wir digital überall zu finden, also auf iTunes, Amazon, Spotify und so weiter. Wer ein Produkt in Händen halten will, kann dieses auf unserer Webseite bestellen.
Ihr habt euch als Location für die Release-Party den Stuttgarter Keller Klub ausgesucht. Warum ist er der richtige Ort, um „See me human“ unter die Fans zu bringen?
Wir haben schon mehrmals im Kellerclub gespielt. Ich finde, das ist eine schöne Bühne und eine guter Ort für eine Rock-Show. Als Bonbon für unsere Fans haben wir den syrischen Sänger Mazen Mohsen dabei, der eines unserer Lieder auf Arabisch interpretieren wird. Ich bin ein großer Fan von ihm.