Smarts im Big Apple: Amerikaner machen sich gerne über kleine Autos wie den Smart Fortwo lustig – die allseits hoch respektierte New Yorker Polizei kauft nun dennoch 250 Exemplare. Foto: MediaPortal Daimler AG

Daimler stattet die New Yorker Polizei mit 250 Exemplaren des Modells Smart Fortwo aus. Ein Ritterschlag für den Winzling, der in den USA von vielen eher belächelt wird.

Stuttgart/New York - Der kleine Smart ist schon länger in Diensten der Polizei unterwegs, und dennoch ist dieser Auftrag für den Hersteller Daimler so etwas wie ein Ritterschlag: Das New York Police Departement (NYPD) hat 250 Smart Fortwo in Stuttgart bestellt. Smart Forcops quasi. 100 Exemplare sind in diesen Tagen bereits ausgeliefert worden, berichtet Daimler am Donnerstagmorgen. Weitere 150 sind geordert. Die weiß-blauen Polizei-Smarts seien unter anderem mit Blaulicht auf dem Dach und einem Polizei-Funkgerät ausgerüstet, heißt es in der Pressemitteilung aus Untertürkheim. Die Smarts sollen eine Flotte dreirädriger Motorroller des US-Herstellers Westward Industries ersetzen, die weder über eine Klimaanlage noch über Airbags oder einen Ersatzreifen verfügen. Zudem sind die jahrzehntealten Roller GO-4 nur einsitzig und einen halben Meter länger als der Smart Fortwo. Und sie sind mehr als doppelt so teuer, rechnet der Leiter des Support Service Bureaus der New Yorker Polizei, Robert S. Martinez, vor. Officer Ralph Jefferson, der laut Daimler einen der ersten Smart Forcops fährt und damit in Chinatown unterwegs ist, lässt sich vom Smarthersteller mit den Worten zitieren: „Der Smart ist geräumig und flink und macht meinen Job deutlich einfacher. Und außerdem höre ich von allen Seiten: Die kleinen Streifenwagen sind ja richtig goldig.“

Nicht alle Amerikaner haben ein so inniges Verhältnis zu dem im elsässischen Hambach gebauten Kleinstwagen. So schreibt die Nachrichtenseite Daily News New York, das Auto habe die „Größe eines Clownfahrzeugs“ – und besitze nur einen Sitz, was allerdings nicht stimmt, denn der Smart Fortwo besitzt zwei Sitze, worauf es eigentlich für englischsprachige Nutzer durchaus verständliche Hinweise im Namen gibt. Auch der US-Blog Caranddriver gesteht, bisher habe man über den Smart vor allem gelästert. Nun müsse man dem Winzling aber den Titel Polizeiauto zuerkennen. Caranddriver lässt allerdings auch an dem Smart-Vorgänger beim NYPD, dem GO-4 kein gutes Haar. Das Gefährt sei nur wenig raffinierter als ein indisches Tuk-Tuk, jene dreirädrigen Gefährte, die auf dem indischen Subkontinent als klapprige, offene Taxis dienen, schreibt der Autor.

So cool ein Smart im New Yorker Polizeieinsatz ist: James-Bond-taugliche Szenen mit dem Smart schließt der Flottenchef des NYPD, Officer Scott Olexa, gegenüber Caranddriver aus: Festgenommene Übeltäter werde man im Smart nicht transportieren, versichert er, schon alleine, weil kein Polizist mit einem Täter in Handschellen körperlich auf Tuchfühlung gehen wolle. Dafür könne man ja schließlich die 8000 anderen Polizeiwagen der Stadt nutzen, so Olexa. Stattdessen wird der Smart Forcops für Ordnung sorgen: rund um Schulen und bei der Kontrolle von Falschparkern.