Aus alt mach neu: Bagger brechen die Gebäude auf dem ehemaligen Böhringer- und Edeka-Gelände in Tamm ab, anschließend wird dort gebaut. Foto: factum/Granville

Ein Kölner Investor hat das Edeka- und das Böhringer-Areal in Tamm gekauft und will neue Mieter anlocken. Offen ist, welche Unternehmen sich nahe der Bahnlinie ansiedeln.

Tamm - Es kracht, rumpelt und staubt: Große Bagger fressen sich in diesen Tagen durch die Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Edeka-Zentrallagers und des Böhringer-Areals in Tamm. Zuletzt hatte das Ludwigsburger Landratsamt in einem ehemaligen Bürogebäude bis zu 250 Flüchtlinge untergebracht, seit einiger Zeit ist das Haus aber leer. Der neue Besitzer des Areals, der Kölner Investor Alpha Industrial, hat nun den Abbruch angeordnet.

Eine 40 Jahre alte Halle sei einsturzgefährdet gewesen, teilt Alpha Industrial mit, daher habe man sich zum Abbruch entschlossen. Das Unternehmen, welches das gesamte, rund 7,3 Hektar große Gelände im Jahr 2015 gekauft hat, plant, nach und nach alle Gebäude abzubrechen, die derzeitigen Arbeiten sollen noch bis Mai dauern. „Sukzessive“ solle der Abriss geschehen – um Platz für Neues zu schaffen.

Das Ziel sei es, dass im Frühjahr 2018 zwei neue Gewerbehallen am Tammer Ortsrand, zwischen Bissinger Straße, Hölderilinstraße und den Bahngleisen stehen, erklärt der Bürgermeister Martin Bernhard. Er ist froh, einen Käufer für beide Industriebrachen gefunden zu haben. In der Vergangenheit gehörten Teile des Geländes des Stadt, andere waren in Unternehmensbesitz. Nun gibt es einen Hausherrn – Alpha Industrial. Das erleichtere zum Beispiel die Erschließung des Gebietes ungemein, meint der Bürgermeister.

Erster Schritt hin zu größerem Gewerbegebiet?

Was genau in dem Gewerbegebiet passieren soll, verraten weder der Rathauschef noch der Kölner Investor. Man stehe mit „vielen potenziellen Nutzern“ in Verhandlung, teilt Alpha Industrial mit, Martin Bernhard sagt: „Es wird sich auf jeden Fall Gewerbe ansiedeln, ein Mieter ist auch schon so gut wie sicher.“ Die neuen Hallen sollten ungefähr die gleiche Größe haben wie die nun abgerissenen Gebäude, neben Lagerflächen entstünden auch Büros.

Für den Rathauschef hat das Geschäft mit dem Unternehmen einen entscheidenden Vorteil: Die künftigen Mieter in dem Gewerbepark fahren über die Kreuzung am Schützenhaus an, die Anwohner der Hölderlinstraße bleiben so von übermäßigem Gewerbe-Verkehr verschont. Für dieses Ziel hat der Tammer Gemeinderat in der Vergangenheit eine Veränderungssperre für das gesamte Areal erlassen.

Die Arbeiten entlang der Bissinger Straße seien der erste Schritt hin zu einer Erweiterung des gemeinsamen Gewerbegebiets Laiern mit Bietigheim-Bissingen, sagt Bernhard. Tamm will eine Ausdehnung dieser Fläche, in Bietigheim lehnte der Gemeinderat das Ansinnen ab. In der kommenden Woche soll es Abstimmungsgespräche zwischen den Rathäusern geben.