Philipp Hercher (weiß) hat die Aspacher in der 53. Minute in Führung gebracht. Foto: avanti

Die Aspacher Drittliga-Fußballer führen gegen Eintracht Braunschweig mit 1:0, spielen dann aber 1:1.

Großaspach -

Zwei ziemlich unterschiedliche Halbzeiten haben die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach am Samstagmittag im Heimspiel gegen den ehemaligen Bundesligisten Eintracht Braunschweig abgeliefert und in den Augen ihres Cheftrainers Florian Schnorrenberg deshalb auch verdient 1:1 (0:0) gespielt. „Man sollte ein Spiel nach dessen Verlauf beurteilen und deshalb ist das Unentschieden in Ordnung. Ich kann dem nichts Negatives abgewinnen, da Braunschweig wirklich eine sehr gute Leistung auf den Platz gebracht hat“, resümierte der SG-Trainer nach der Partie, gab aber natürlich auch zu: „Wenn du 1:0 führst, willst du auch gewinnen.“ Das sah auch Philipp Hercher, der Schütze des einzigen Aspacher Treffers, so und fügte an: „Wir hatten die Chance, den Sieg zu holen. Heute ist es unglücklich, das letzte Mal war es glücklich, als wir gerade noch mit 1:0 gewonnen haben. Aber das ist eben Fußball. Mal hat man etwas Glück, mal etwas Pech wie heute.“

Mit Pech hatte das, was die Aspacher in der ersten Hälfte gezeigt hatten, jedoch so rein gar nichts zu tun. Es lief wahrlich nichts zusammen. Die Hausherren brachten keinen geordneten Spielzug auf den Rasen, ließen Passgenauigkeit vermissen und agierten durchweg hektisch und zum Teil komplett von der Rolle. Der Tabellenletzte war im Gegenzug voll da, glänzte mit Ballbesitz, agierte sicher im Aufbauspiel, war vorne aber nicht zwingend genug, um seine Chancen zu nutzen. Einmal scheiterte Braunschweigs Onur Bulut am Pfosten (25.), ein anderes Mal Philipp Hofmann an SG-Keeper Kevin Broll (26.). „Eigentlich müssen wir zur Pause mit einem oder zwei Toren vorne sein“, meinte Eintracht-Trainer André Schubert später und bei dieser Aussage hätte wohl keiner gewagt, zu widersprechen. So auch Aspachs Trainer Florian Schnorrenberg nicht. „Braunschweig war in der ersten Halbzeit sehr dominant in Form von Ballbesitz. Wir haben – wenn überhaupt – eine gute Umschaltaktion, wo Rudi Baku alleine aufs Tor zugeht und dann am Torwart scheitert“, sagte er, schien in der Pause dann aber die richtigen Worte gefunden zu haben.

Denn anders als in Hälfte eins, waren seine Jungs nun präsenter und aggressiver. Hinzu kam ein schöner Spielzug von Sebastian Bösel und Philipp Hercher, der in der 53. Minute zum 1:0 für die Hausherren führte. „Ich sehe die Lücke in der Abwehr von Braunschweig, ruf ihn noch, er soll den Ball lange schlagen und das macht er dann auch perfekt. Ich nehme den Ball einmal mit und schieß ihn dann ins lange Eck“, beschrieb Hercher die Aktion später und ergänzte: „Wir hätten danach sogar noch das zweite nachlegen können.“ Er selbst scheiterte in der 70. Minute jedoch aus sieben Metern am Keeper, und auch den anschließenden Abpraller konnte Dominik Pelivan nicht verwerten. So kam es, wie es kommen musste: Braunschweig gab nicht auf und in der 77. Minute klingelte es. Philipp Hofmann donnerte den Ball aus der Drehung heraus zum 1:1 ins kurze Eck. Am Ende blieb es dabei – und das war in den Augen aller am Ende auch gerecht.

„Braunschweig ist keine Laufkundschaft, das hat man heute gesehen“, meinte Hercher und Raphael Dem, der in der 67. Minute eingewechselt wurde und somit sein Debüt für die Aspacher gab, fügte an: „Braunschweig steht zwar da unten drin, aber man hat trotzdem gesehen, dass sie Fußball spielen können. Sie hatten gute Chancen.“ Gäste-Trainer André Schubert sprach von einem „großen Fight“, Schnorrenberg von dem „erwartet spielstarken Gegner“. Er haderte nach der Partie jedoch vor allem mit einem: „Es gab drei, vier Situationen, in denen wir 20 Meter vor dem Tor des Gegners die falschen Entscheidungen trafen. Wir müssen dahin kommen, dass wir zum Abschluss kommen, dann wäre die Chance auf das zweite Tor da gewesen, das wir heute gebraucht hätten.“ SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Choroba, Leist, Gehring, Burger – Vitzthum (66. Dem), Bösel – Hercher (88. Gerezgiher), Pelivan, Baku – Röttger (79. Owusu).