Das Unheil aus SG-Sicht nimmt seinen Lauf: Bereits in der fünften Spielminute schlägt der Ball im Tor von Keeper Maximilian Reule Foto: avanti

Sonnenhof Großaspach beendet sein Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zu neunt und muss sich 1:3 (0:2) geschlagen geben.

Großaspach - Bis sich die Gemüter nach dem Abpfiff der hitzigen Drittliga-Partie der SG Sonnenhof Großaspach am Samstagnachmittag gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder beruhigt hatten, dauerte es eine ganze Weile. Alle Beteiligten hatten viel Gesprächsbedarf – von Aspacher Seite aus vor allem mit Bundesliga-Schiedsrichter Benjamin Cortus. Das ging so weit, dass sich der in der 88. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellte Kai Gehring den Unparteiischen in den Weg stellte, um sie beim Gang in die Kabine zur Rede zu stellen. Denn warum der Verteidiger nach einem normalen Zweikampf vom Platz geflogen war, blieb ein Rätsel.

Doch die 6534 Zuschauer im Aspacher Stadion mussten gar nicht so lange warten, bis gegen die Pfälzer etwas passierte. Im Gegenteil. Schon nach acht Minuten lagen die Gäste aus Kaiserslautern 2:0 vorne, sie überrannten die SG nach allen Regeln der Kunst. „Das war von uns ein Totalausfall. Das darf und wird es in der Form hoffentlich nicht mehr geben“, machte Aspachs Trainer Oliver Zapel deutlich. Vor allem Lauterns Linksaußen Florian Pick wirbelte nach Belieben, traf nach einem Dribbling per Flachschuss in die lange Ecke auch zur Führung (5.). Drei Minuten später spielte sich der FCK erneut durch die SG-Abwehr. Dominik Schad legte schließlich quer auf Timmy Thiele, der den Ball nur über die Linie zu schieben brauchte. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit mit mutigem Kombinationsfußball gezeigt“, freute sich Kaiserslauterns Trainer Sascha Hildmann, der in der Vorsaison noch bei der SG an der Außenlinie gestanden hatte.

Auch in der Folgezeit machte Lautern es den Aspachern sehr schwer. Aus dem Spiel heraus kreierte die SG während der 90 Minuten nicht eine Torchance. Auch, weil die Gäste immer nah am Gegenspieler waren und ihnen so keine Möglichkeit ließen, sich durch die Reihen zu spielen. Als einziges Mittel blieben die Standardsituationen. So war es eine Ecke, nach der Timo Röttger das Tor per Kopf knapp verfehlte und so die größte Chance seiner Mannschaft bis zur Pause hatte (12.). Dass die SG nur zu zehnt in die Kabine ging, lag an Dominik Martinovic, der Sekunden vor dem Pausenpfiff in einem Zweikampf den Ellbogen leicht ausfuhr und dafür Gelb-Rot sah. „Das war vollkommen unnötig und das hat er sich selbst zuzuschreiben“, kritisierte Zapel. Der 22-Jährige Offensivmann meinte: „Das ist bitter für mich, vor allem aber tut mir das leid für die Mannschaft. Ich hätte ihr gerne länger geholfen.“

In Unterzahl schien die Entscheidung gefallen, zumal die Gäste nach dem Wiederanpfiff auf das 3:0 drängten. Auch dank Torhüter Maximilian Reule fiel jedoch vorerst kein weiteres Tor. Glück hatte derweil Lauterns Janik Bachmann, für ein grobes Foul nicht ebenfalls vom Platz zu müssen. Mit Gelb blieb er gut bedient (58).

Großaspach hielt wacker dagegen, blieb aber nur nach Standards gefährlich. Einen Freistoß setzte Korbinian Burger knapp neben den Pfosten (73.). Der 1:2-Anschluss resultierte aus einem Einwurf von Julian Leist, den Dimitry Imbongo per Kopf verlängerte. Kai Gehring drosch den Ball am langen Pfosten in die Maschen (81.). Ein Volleyschuss von Jonas Behounek flog anschließend knapp über die Latte. „Aufgrund unserer Moral wäre ein 2:2 nicht ganz unverdient gewesen“, sagte Oliver Zapel. Die Drangphase der Aspacher wurde jedoch ausgebremst durch den genannten Platzverweis für Gehring. In doppelter Überzahl hatte Lautern leichtes Spiel und kam per Konter über Gino Fechner, Manfred Starke und Torschütze Florian Pick zum 3:1 (90.).

Nach zwei Spielen steht Aspach ohne Punkt da. „Es hilft alles nichts. Wir müssen diese Situation annehmen und weiter hart arbeiten“, gibt Keeper Reule vor. Die Möglichkeit, ihre Ausbeute aufzubessern, hat die SG Sonnenhof bereits am Dienstag um 19 Uhr im Duell bei den Würzburger Kickers. SG Sonnenhof Großaspach:
Reule – Behounek, Leist, Gehring, Poggenberg (65. Brünker) – Bösel, Dem (46. Hottmann), Jüllich – Röttger (46. Burger), Imbongo, Martinovic.