Auf der Ferieninsel Santorin soll es zur Katastrophe kommen, so der Aprilscherz. Foto: IMAGO/Westend61

Ein bekannter Seismologe hat in Griechenland vor einer Katastrophe gewarnt. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um einen Aprilscherz. Nun droht ihm Ärger.

In Griechenland hat sich ein renommierter Seismologe einen Aprilscherz erlaubt und vor einer Katastrophe an der Ferieninsel Santorin gewarnt - jetzt wird gegen ihn ermittelt. Der Direktor des Instituts für Geodynamik, Akis Tselentis, hatte am 1. April gewarnt, unter Santorin könne sich ein riesiger „Trichter“ öffnen. Ein Staatsanwalt leitete daraufhin Vorermittlungen ein, um zu klären, ob der Aprilscherz als Verbreitung von Falschnachrichten eingestuft werden kann.

Tselentis hatte am 1. April auf Facebook geschrieben, an der Vulkaninsel Santorin sehe die Lage „nicht gut“ aus. Seit Januar sei ein „allmähliches Verschwinden von Magma unter dem Vulkan“ beobachtet worden. Es sei sehr wahrscheinlich, dass das abfließende Magma ein Trichtervakuum erzeuge, welches „das Wasser der Ägäis ansaugen“ würde.

Letzter großer Ausbruch 1950

Am Mittwoch veröffentlichte Tselentis auf seiner Facebook-Seite ein Foto von sich. Darauf hält einen Zettel in der Hand, auf dem er sich wegen des Aprilscherzes „schuldig“ bekennt. „Wir leben in einem Land, in dem Humor strafrechtlich verfolgt wird“, fügte der Wissenschaftler hinzu.

Die Kykladen-Insel Santorin war um 1600 vor Christus durch einen gewaltigen Vulkanausbruch entstanden. Die geothermische Aktivität, begleitet von seismischen Erschütterungen, ist bis heute hoch. Zum letzten größeren Ausbruch kam es 1950, als der aktivste Teil des Vulkans unterhalb der unbewohnten Lavainsel Kameni ausbrach.