Bei den Verhandlungen mit Griechenland hat es einen Durchbruch gegeben. (Symbolfoto) Foto: dpa

Gute Nachrichten vor dem Treffen der Euro-Finanzminister auf Malta: Nach zähem Ringen um weitere Milliardenhilfen haben sich Griechenland und seine Geldgeber auf einen Kompromiss geeinigt.

Valletta - Nach wochenlangem Streit über weitere Finanzhilfen für Griechenland ist am Freitagmorgen ein Durchbruch erzielt worden. Dies bestätigten Verhandlungskreise der Deutschen Presse-Agentur. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagte auf Malta, man habe „Ergebnisse erzielt“. Über diese werde er aber zunächst die Finanzminister der Eurogruppe unterrichten, die sich am Freitag zu Gesprächen auf Malta trafen.

Erzielt wurde nach Angaben aus den Kreisen ein politischer Kompromiss über die zusätzlichen Sparmaßnahmen und Reformen, die die Gläubiger von Griechenland fordern. Darum wurde seit Wochen gerungen. Nun seien die Voraussetzungen gegeben, dass die Vertreter der Geldgeber nach Athen zurückreisen und dort die zweite Überprüfung der griechischen Reformen offiziell abschließen, hieß es.

IWF soll sich Hilfsprogramm beteiligen

Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Auszahlung neuer Milliarden aus dem seit 2015 laufenden dritten Rettungsprogramm für Griechenland. Seit Wochen hatten beide Seiten um eine Lösung gerungen, damit das Geld im Sommer fließen kann. Dann muss die griechische Regierung alte Schulden zurückzahlen und braucht dafür neue Rettungsmilliarden.

Voraussetzung für die Auszahlung neuer Kredite ist auch die Beteiligung am Hilfsprogramm. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich bereits vor den Treffen auf Malta dazu optimistisch gezeigt. „Ich erwarte, dass der IWF an Bord bleibt. Es ist dabei nicht so relevant, mit welcher Summe er sich beteiligt; entscheidend ist, dass er es tut“, sagte Schäuble der „Rheinischen Post“. „Ich gehe davon aus, dass Griechenland dann künftig auch kein weiteres Rettungs-Programm brauchen wird und ab 2018 wie geplant Zugang zum Kapitalmarkt hat.“

Der Währungsfonds hatte vor dem Treffen der Eurogruppe seine Positionen bekräftigt. „Wir wollen eine glaubwürdige Festlegung auf Schuldenerleichterungen und auf ökonomische Reformen“, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice in Washington. Beides müsse miteinander abgestimmt werden. Dabei seien Fortschritte erzielt worden.

Grundsätzlich zugesagt wurde die Hilfe bereits 2015 mit dem dritten Griechenland-Programm. Voraussetzung ist, dass Athen zugesagte Reformen umsetzt und so langfristig seinen Schuldenberg in den Griff bekommt.