Die erste Rate des neuen Hilfspakets für Griechenland fließt. Foto: dpa

Das monatelange Ringen um die Rettung Griechenlands vor der Staatspleite ist vorerst beendet. Die Eurostaaten billigen den neuen Hilfsplan für das Krisenland - und schicken Geld.

Brüssel - Das pleitebedrohte Griechenland bekommt aus seinem neuen Hilfsprogramm eine erste Kreditrate von 26 Milliarden Euro. Das beschlossen die Euro-Finanzminister bei einer Telefonkonferenz, berichteten Diplomaten am Mittwoch in Brüssel.

Die Hälfte des Geldes, also 13 Milliarden Euro, fließt bereits an diesem Donnerstag. Es herrscht enormer Zeitdruck, denn Athen muss am selben Tag knapp 3,4 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen.

Zehn Milliarden Euro der Kreditrate sind demnach nur für die Bankensanierung reserviert und werden auf ein Sonderkonto transferiert. Drei Milliarden Euro sollen erst im Herbst fließen.

EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis bestätigte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, die Stabilitäts-Unterstützung für Griechenland sei von der Eurozone beschlossen worden.

Der Eurorettungsschirm ESM teilte mit, dass die 19 Euro-Finanzminister den Rahmen für die neuen Hilfen, das sogenannte Memorandum of Understanding, billigten. Darin sind die Reformen verankert, die Athen als Gegenzug für neue Hilfen liefern muss.

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagte: „Wir sind sicher, dass wir Probleme in den kommenden Jahren haben werden. Aber ich vertraue darauf, dass wir sie (die Probleme) lösen können.“ Die Eurostaaten hatten über Monate hinweg über neue Griechenland-Hilfen gestritten.

Zuvor hatte der Deutsche Bundestag und das niederländische Parlament dem dritten Hilfspaket für Griechenland mit Krediten von bis zu 86 Milliarden Euro zugestimmt.