Die EU-Grenzwerte für CO2 sollen den Klimawandel bremsen. Doch in der Umweltpolitik spielen beide Seiten mit verdeckten Karten. Foto: dpa

Umweltschützer und Hersteller liefern sich einen erbärmlichen Kampf um die Erderwärmung

Stuttgart - Wenn die EU-Umweltminister sich wieder einmal mit Grenzwerten befassen, gehen bei der deutschen Autoindustrie verlässlich die Alarmglocken an. Bei den Diesel-Stickoxiden hatte die Branche noch versucht, sich trickreich aus der Affäre zu ziehen, um die Vorgaben zu umgehen. Nun ändert sie ihr Vorgehen und versucht, auf die Vorgaben selbst Einfluss zu nehmen. Es sei „mehr als bedauerlich, dass die Mehrheit der Mitgliedsstaaten nicht die Kraft gefunden hat, Klimaschutz und Beschäftigungssicherung in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen“, klagt der Verband der Automobilindustrie über die scharfen Grenzwerte für das Treibhausgas CO2. Viele Technologien zur Kraftstoffersparnis seien bereits „ausgereizt“. Wie bitte? Haben die deutschen Ingenieure etwa unbemerkt die Arbeit niedergelegt? Ist der Hinweis auf ausgereizte Verbesserungsmöglichkeiten inzwischen das Beste, was die deutsche Automobilindustrie zu bieten hat?