Die Tiger waren tagelang auf engstem Raum eingepfercht. Foto: AFP/STRINGER

An der polnisch-weißrussischen Grenze ist am vergangenen Samstag ein Tiertransporter mit Tigern gestoppt worden. Die Tiere waren in einem katastrophalen Zustand. Tierärzte kämpfen nun um das Überleben der Raubkatzen.

Warschau - Tierärzte des Zoos in Posen kämpfen um das Leben von neun Tigern, die tagelang in einem Transporter an der Grenze zu Weißrussland eingepfercht waren. „Die Tiere sind in einem katastrophalen Zustand, wir wissen nicht, ob es uns überhaupt gelingt, sie zu retten“, sagte Zoosprecherin Malgorzata Chodyla am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Raubkatzen seien durstig und ausgehungert gewesen, mehrere von ihnen waren in engen Holzboxen ohne Gitterstäbe eingesperrt. Am Nachmittag begann der Transport der Tiger von der polnisch-weißrussischen Grenze in den Zoo im 500 Kilometer entfernten Posen.

Ein zehntes Tier sei bereits an der Grenze tot gefunden worden, sagte die Zoosprecherin. Es sei an Darmkomplikationen gestorben. Eine Obduktion habe ergeben, dass die Tiger unterwegs offenbar nur mit für sie unverträglichem Hühnerfleisch gefüttert wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei.

Für Zirkus bestimmt

Laut Transportdokumenten war der Lastwagen mit den Tigern von Italien aus in die Nordkaukasusrepublik Dagestan in Russland unterwegs. Medienberichten zufolge waren die Tiere für einen Zirkus bestimmt. Am Samstag war der Lastwagen an der polnisch-weißrussischen Grenze gestoppt worden, da die für Weißrussland nötigen veterinärmedizinischen Papiere fehlten.

Die Experten des Zoos in Posen wurden kontaktiert, weil sie viel Erfahrung mit der Rettung von Wildtieren haben. Sollte es ihnen gelingen, die angeschlagenen Tiger zu retten, sollen die Raubkatzen anschließend in ein Tierasyl in Spanien gebracht werden.